„Du musst mit der Wahrheit beginnen. Die Wahrheit ist der einzige Weg, auf dem wir irgendwohin gelangen können. Weil Entscheidungen, die auf Lügen oder Unwissenheit beruhen, nicht zu einem guten Ergebnis führen können.“
Julian Assange
Julian Assange ist frei. Nach fünf Jahren Einzelhaft in einer 2 x 3 m großen Zelle ohne Sonnenlicht darf er nun in seine Heimat Australien ausreisen. Sein Vergehen: Er hat als investigativer Journalist Kriegsverbrechen aufgedeckt. Darüber hinaus hat er vor der gezielten Herbeiführung weiterer Kriege gewarnt. In heutiger Zeit drohender Eskalation erscheinen seine Worte aktueller denn je. Seine Hoffnung speist sich allerdings auch auf einer konkreten Erkenntnis:
„Einige der wenigen Dinge, die mir Hoffnung machen, ist, dass ich herausfand, dass jeder Krieg der letzten 50 Jahre ein direktes Resultat von Medienlügen war. Die Medien hätten jeden dieser Kriege verhindern können, wenn sie nur tief genug recherchiert hätten. Und sie hätten jeden dieser Kriege stoppen können, wenn sie sich nicht nur darauf beschränkt hätten, offizielle Regierungspropaganda zu verbreiten.“
Aus einem bereits 2011 gegebenem Interview:
„Fast jeder Krieg, der in den letzten 50 Jahren begonnen hat, war das Ergebnis von Medienlügen. (…) Aber was bedeutet das? Nun, das bedeutet im Grunde, dass die Bevölkerung keine Kriege will und dass die Bevölkerung zu Kriegen verleitet werden muss. Bevölkerungen gehen nicht freiwillig und mit offenen Augen in einen Krieg.
Wenn wir also ein gutes Medienumfeld haben, dann werden wir auch ein friedliches Umfeld haben. Aber unser größter Feind ist die Ignoranz. Und ich glaube, dass der größte Feind aller Menschen darin besteht, nicht zu verstehen, was eigentlich vor sich geht. Erst wenn man anfängt zu verstehen, kann man wirksame Entscheidungen treffen und einen wirksamen Plan umsetzen.
Die Frage ist nun, wer fördert die Ignoranz? Nun, jene Organisationen, die beschließen, sie geheim zu halten. Und jene Organisationen, die wahre Informationen verzerren, um sie falsch darzustellen, gehören zur letzteren Kategorie und sind schlecht. Ich bin wirklich der Meinung, dass die Medien im Allgemeinen so schlecht sind, dass man sich fragen muss, ob wir ohne sie nicht besser dran wären. Es gibt zwar einige sehr gute Journalisten, und wir arbeiten mit vielen von ihnen zusammen. Aber die breite Mehrheit des Journalismus ist katastrophal. Und das ist das Resultat ihrer verzerrten Darstellung der Welt: Wir sehen Kriege und sich fortsetzende Korruption der Regierungen.“
Quelle Interview: http://x.com/i/status/1502223473686589443
Foto: Flickr, newsonline, CC BY 2.0