Die Geburt des Cancelgotts und die Auslöschung der Menschheit

Kunstprojekt zur Annäherung an ein ungreifbares Phänomen

„Cancel Culture“, das systematische Diffamieren und Ausgrenzen von unerwünschten Gedanken und Personen, ist heute zu einem solch gewaltigen Phänomen angewachsen, dass es nun glücklicherweise auch eine reichweitenstarke Gegenbewegung mit zahlreichen Unterstützern des öffentlichen Lebens gibt, die diesem Ungeist entgegentreten (siehe >> idw-europe.org). Die Tragweite des Begriffs „Cancel Culture“ kommt einem vielleicht erst dann zu Bewusstsein, wenn man ihn ins Deutsche übersetzt: Man müsste dann von einer regelrechten „Auslöschungskultur“ sprechen, mit der wir es zu tun haben.

Der Künstler Lubomir Arsov und der Schriftsteller Peter Limberg haben dieses Szenario der Auslöschung auf eindrückliche Weise in ein Bild umgesetzt (siehe obiges Video). Nach Bekunden der Autoren sollen uns die hierbei verwendeten metaphysischen Metaphern vor Augen führen, dass es sich bei der Cancel Cuture keineswegs  nur um ein vorübergehendes Zeitgeistphänomen handelt, sondern dass hierbei eine zersetzende, dunkle Potenz am Werk sei, welche letztlich unsere gesamte Menschlichkeit auslöschen würde, wenn wir uns nicht gegen sie aufrichten. Aus dem erläuternden Text:

„Dunkelheit schwebt über uns. Man kann sie fühlen, aber man kann sie nicht sehen. Sie spüren sie in Ihrem Büro, in Ihrem Klassenzimmer, in Ihrem Social Media Feed. Sie spüren sie sogar in Ihrem Körper, der vor Angst erschaudert bei dem Gedanken, das auszusprechen, was Sie für wahr halten. Ein Gott ist herbeigerufen worden: Der Cancelgott.
[…]

Viele Menschen machten sich über Cancel Culture lustig. Manche ignorierten sie. Andere machten sie sich zunutze und wurden in selbsternannten dunklen Ecken des Internets zu Kulturkriegsprofiteuren und verdienten damit Millionen. Aber das ist weder die vollständige Erklärung noch der interessante Teil an dieser Sache. Die Geschichte, die es hier zu erzählen gilt, handelt von dem, was mit den Gesängen der Diffamierung herbeigerufen wurde. Denn das, was herbeigerufen wurde, kommt nun zu uns.

Mit richtiggehend religiösem Eifer sangen und sangen und sangen diejenigen, die von Kräften außerhalb ihrer Kontrolle besessen waren, ihre Diffamierungsgesänge. Sie fühlten den tiefen Wunsch, diejenigen auszulöschen, von denen sie meinten, sie wären im Unrecht. Oberflächlich betrachtet schienen sie Recht zu haben, aber die geschaffene Dunkelheit entfaltete sich, und ein entsprechender Gott wurde dadurch in die Geburt gebracht. Ein Gott, der nicht nur das angeblich Problematische auslöschen möchte, sondern der die Menschheit selbst auslöschen will. Möge Gott uns helfen, denn der Cancelgott ist nun herbeigerufen worden.“

(Übersetzung, Originalquelle: „The Cancel God“, L. Arsov & P.Limberg)

Der Gefahr, durch Rufmord und Diffamierungskampagnen ausgelöscht bzw. ins Abseits gedrängt zu werden, unterliegen heute de facto alle Persönlichkeiten im wissenschaftlichen, kulturellen, politischen und publizistischen Bereich, die mit ihren Gedanken über den Rahmen der herrschenden Meinung hinausgehen. In einer durch Krisen gezeichneten und vielfach als aus weglos erlebten Zeit wären es jedoch geradewegs solch unkonventionelle Gedanken, die wieder eine hoffnungsvolle und menschengerechte Perspektive eröffnen könnten. Insbesondere spirituell orientierte Gedanken und Persönlichkeiten werden heute systematisch diffamiert und verächtlich gemacht (siehe >> Katharerkriege 2.0).

„Nützliche Idioten“ als Adepten des Cancelgotts

Doch das Diffamierungswerk wäre nicht möglich ohne ausführende Organe. Die vorgenannten Künstler nennen diejenigen, die sich dem Cancelgott aktiv als Werkzeuge darbieten, um sein nihilistisches Werk der Auslöschung zu vollziehen, „Adepten“:

„Dem Cancelgott ist Deine Politik, Philosophie oder Religion egal. Aber es ist ihm nicht egal, ob Du ihm hilfst, sein Ziel zu erreichen. Das kann auf zwei Arten geschehen: Du kannst ihm aus Hass dienen oder dich ihm aus Angst unterwerfen.

Diejenigen, die ihm aus Hass dienen, die Adepten der Annullierung, sind Missionare der Kultur der Auslöschung. Diese Personen sind Gefäße der politisch korrekten Empörung und haben dadurch ihre Handlungsfähigkeit geschwächt. Während sie sich zu wichtigen Fragen der sozialen Gerechtigkeit äußern, sind sie süchtig nach einer pervertierten Moral, einer Moral, die billige Höhen der moralisierenden Überlegenheit bietet.

Der Cancelgott sieht die Adepten als „nützliche Idioten“ für seine unheilige Kampagne. Ohne ihr Wissen befinden sie sich in einem Kult, der einem Gott dient, der die Existenz für alle beenden will. Die Adepten sind vom Cancelgott besessen und sind sich ihrer Besetzung nicht bewusst.“

Andere Menschen beteiligten sich zwar nicht an den Kampagnen der „Adepten“, aber unterstützten diese auf passive Weise, indem sie zu den Diffamierungen ihrer Mitmenschen schweigen:

„Die andere Gruppe besteht aus denen, die sich aus Angst unterwerfen. Diese Personen sind nicht durch Hass motiviert und haben vielleicht sogar ihre Zweifel und Bedenken gegenüber der Kultur der Auslöschung. Sie wissen, dass ihr Schweigen von den Adepten als Gewalt anerkannt wird, und um ihren Job und ihren Status zu behalten, knien sie öffentlich nieder, um die Adepten zu besänftigen.

Das gefällt dem Cancelgott sehr gut. Er braucht nur eine unnachgiebige Minderheit von Adepten, um Angst zu verbreiten, aber er braucht den Rest von uns, um sich dieser Angst zu unterwerfen. Er will, dass wir uns alle fügen, denn so kann der Cancelgott sein nihilistisches Ziel erreichen. Wenn Du dich nicht unterwirfst, werden seine Adepten dich finden und auslöschen.“

Beschreibung: https://static.highexistence.com/wp-content/uploads/2020/07/Followers-709x810.jpg
Adepten des Cancelgotts (Quelle: Youtube/wie oben)

Um zu verhindern, dass sich diese Dynamik zu einem schwarzen Loch auswächst, das uns alle verschlingt, setzen die Autoren ihre Hoffnung auf das helle Licht des Bewusstseins. Wenn wir es in der rechten Weise aktivieren, muss sich der Cancelgott auflösen:

„Den Cancelgott aufheben

Der Cancelgott ist auf der Jagd nach Ihnen. Er kann Ihre Angst riechen, und er wird die Adepten anleiten, Sie zu holen. Wenn Sie entdeckt werden, wird man Ihnen sagen, dass Sie Ihr Knie beugen und sich unterwerfen sollen. Wenn Sie sich weigern, werden Sie ausgelöscht, und Ihr Ruf, Ihre Beziehungen und Ihr Lebensunterhalt wird bedroht.

Gibt es neben der Unterwerfung oder Auslöschung noch eine andere Möglichkeit? Wenn es eine andere Wahl gibt, können wir das nicht allein herausfinden. Unabhängig davon, wie unsere politischen oder philosophischen Bündnisse aussehen, erfordert die Lösung dieses Problems eine kollektive Antwort. Der Gott der Auslöschung will, dass wir alle auf dem Weg zur Auslöschung leiden, und er will nicht, dass wir uns seiner Existenz bewusst sind, denn das Bewusstsein ist das, was uns eine Chance gibt, ihn zu besiegen.

Jetzt, da wir uns dessen bewusst sind, sollten wir gemeinsam über eine Frage nachdenken, solange wir noch Zeit haben: Wie können wir den Cancelgott aufheben, bevor er uns alle aufhebt?“

Das Ende der Cancel Culture: Dem Damoklesschwert des „Shitstorms“ die Schneide nehmen

Selbst für wenig sensible Menschen ist die derzeitige Angespanntheit der Atmosphäre kaum übersehbar. Eine gewisse Angst vor unsichtbarer Aggression legt sich wie ein Schleier über unsere Gesellschaft. Dieser diffuse Schleier der Angst macht viele Menschen geneigt, medial vermittelten Meinungen zu folgen, die sie in ihrem Inneren eigentlich als unwahr oder zumindest als unlogisch erleben.

In einer Zeit, in der wir frischen Mut und unkonventionelle Gedanken bräuchten, um uns aus den verkrusteten Strukturen und Sackgassen eines neoliberal-profitorientierten Systems wieder heraus zu manövrieren und den Herausforderungen der Gegenwart eine Wende zu geben, möchte uns eine suggestive Form der Angst dazu motivieren, uns zu ducken und falschen Gehorsam zu leisten. Diejenigen Gedanken, die uns aus der gegenwärtigen Krise herausführen könnten, drohen im Keim erstickt zu werden.

Doch wie einleitend erwähnt, gibt es inmitten des gegenwärtigen Treibens auch eine erfreuliche Entwicklung: Inzwischen ist das anonyme Sabotieren und Diffamieren auch für bislang „unverdächtige“ Personen in Wissenschaft, Kultur und Kunst zu einem Problem von solchem Ausmaß geworden, dass sich nun über 100 namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie ca. 16.000 Mitunterzeichner dem „Appell für freie Debattenräume“ angeschlossen haben. Diese Initiative zur Beendigung bzw. Ächtung des gegenwärtigen Ungeistes der Denunziation zieht bereits Kreise und erfährt weitreichende Zustimmung. Man kann diesen Appell auch als Zivilbürger bzw. „Nicht-Promi“ mitunterzeichnen und ihn damit unterstützen (zur Unterschriftenliste: https://idw-europe.org/#form )

In einem lesenswerten Interview  ( >>„Jeder kann von der Cancel Culture betroffen sein“) schildert der ehem. NZZ-Journalist und Mitinitiator des Appells, Milosz Matuschek, das Problem der „Cancel Culture“ wie folgt:

„Der Begriff beschreibt eine Form von kollektiver Zensur von Gruppierungen, also von einer Minderheit von Aktivisten gegenüber bestimmten Personen wie Künstlern, Kabarettisten, Schriftstellern, Intellektuellen. Dabei geht es häufig darum, missliebige Personen durch Druck auf die Veranstalter auszuladen, oder aber einen Abbruch der Veranstaltung zu provozieren. Das große Problem dabei ist, dass es sich hier eben nicht mehr um legitime Kritik an Personen handelt, sondern letztlich um eine Verengung des Debattenraums und um eine Vergiftung des Meinungsklimas, was insgesamt eine Verarmung des kulturellen Lebens zur Folge hat. Denn die Cancel Culture trifft nicht nur die stigmatisierten Künstler selbst, sondern eben auch das Publikum, wenn es nicht mehr möglich gemacht wird, sich aus einer freien Quelle zu informieren bzw. eine Veranstaltung zu erleben.“

Auszug aus dem Appell:
(Volltext siehe https://nisocele.myhostpoint.ch/appell/  )

„Appell: Befreien wir das freie Denken aus dem Würgegriff

Lautstarke Minderheiten von Aktivisten legen immer häufiger fest, was wie gesagt oder überhaupt zum Thema werden darf. Was an Universitäten und Bildungsanstalten begann, ist in Kunst und Kultur, bei Kabarettisten und Leitartiklern angekommen. […] Die Grenze des Erträglichen ist längst überschritten. Inzwischen sind die demokratischen Prozesse selbst bedroht. Der freie Zugang zum öffentlichen Debattenraum ist die Wesensgrundlage eines jeden künstlerischen, wissenschaftlichen oder journalistischen Schaffens sowie die Basis für die Urteilskraft eines jeden Bürgers. Ohne freie Debatten und freie Rede gibt es keine funktionierende Demokratie. Wie wollen wir in Zukunft Sachfragen von öffentlichem Interesse behandeln? Betreut und eingehegt – oder frei?

Absagen, löschen, zensieren: seit einigen Jahren macht sich ein Ungeist breit, der das freie Denken und Sprechen in den Würgegriff nimmt und die Grundlage des freien Austauschs von Ideen und Argumenten untergräbt. Der Meinungskorridor wird verengt, Informationsinseln versinken, Personen des öffentlichen und kulturellen Lebens werden stummgeschaltet und stigmatisiert.
[…]
Die gezielte Verunglimpfung von Intellektuellen, Künstlern, Autoren und jedem, der von der aktuell herrschenden öffentlichen Meinung abweicht, ist eine inakzeptable Anmaßung. Freie Rede und Informationsgewinnung sowie freie wissenschaftliche oder künstlerische Betätigung sind Rechte und nicht Privilegien, die von dominierenden Gesinnungsgemeinschaften an Gesinnungsgleiche verliehen und missliebigen Personen entzogen werden können. Es ist dabei unerheblich, auf welcher politischen Seite die Gruppierung steht, ob sie religiös, weltanschaulich oder moralisch motiviert ist – ein Angriff auf die Demokratie bleibt ein Angriff auf die Demokratie.
[…]
Doch das Problem ist grösser. Wir brauchen eine generelle Ent-Politisierung und Ent-Ideologisierung der öffentlichen Debatte. Sonst öffnen wir der Willkür des Zeitgeistes Tür und Tor. Politische Sprache ist ein Machtinstrument. Sie ist, wie schon George Orwell wusste, dazu geschaffen, „Lügen wahrhaftig und Mord respektabel klingen zu lassen und dem bloßen Wind einen Anschein von Festigkeit zu verleihen.“ Besinnen wir uns stattdessen auf die Standards und die bewährten methodischen Werkzeuge des demokratischen Prozesses. Fördern wir, was der Wahrheitssuche und dem Erkenntnisinteresse dient und das Wissen aller vermehrt.

Gerade in unübersichtlichen Zeiten braucht es nicht weniger, sondern mehr unkonventionelles Denken.
[…]
Demokratie wird unter Schmerzen der Beteiligten geboren. Sie stirbt durch Monotonie und Konformismus oder wenn der Mut, eine unkonventionelle Ansicht zu vertreten, eine Art Berufsverbot zur Folge haben kann – und die Öffentlichkeit dazu schweigt.
[…]
Seien wir generell skeptisch gegenüber Reinheitsfanatikern, die uns vor gefährlichen Ideen und Meinungen bewahren wollen. Stärken wir das Vertrauen in das intellektuelle Immunsystem unserer Gesellschaft – wir schwächen es, wenn wir es abschotten und quasi vor „Erregern“ unkonventioneller Ideen bewahren wollen. Werden wir immun gegenüber Herdenmentalität und Konformismus: Beide führen letztlich in die Unfreiheit, gleich unter welchem Etikett.

Entziehen wir dem öffentlichen Debattenraum die Angst und bringen wir den Mut zurück! Entgiften wir das Meinungsklima und schaffen wir ein Klima der anregenden, redlich geführten Auseinandersetzung, sowie von kultureller Vielfalt, intellektueller Neugier, Gedankenfrische und Spass am geistigen Schaffen.

Wir fordern sämtliche Veranstalter, Multiplikatoren oder Plattformbetreiber auf, dem Druck auf sie standzuhalten und nicht die Lautstarken darüber entscheiden zu lassen, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht.“

Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer – „Reset Everything“

„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ (Francisco de Goya – public domain-wikimedia)

Dahingesunken

Die Allegorie aus Goyas Bild scheint sich heute in bedrückender Weise zu manifestieren: Der Mensch ist wie dahingesunken, die ihn umgebende Atmosphäre wird indes dominiert von schattenhaften Gestalten, die einen gespenstischen Reigen veranstalten.

Goya wählte für seine „Ungeheuer“ Fledermaus-, Nachteulen- und katzenartige Gestalten. Man könnte sich die Frage stellen: Was wollen diese Gestalten? Warum umschwirren sie den Menschen? Und: Was würde passieren, wenn der am Schreibtisch sitzende Mensch weiterschläft?

Wer sich in Details der Zeichnung vertieft, kann sehen, dass dem dahingesunkenen Menschen seine Schreibgeräte entglitten sind und verstreut am Tisch liegen. Ein hinter seinem Rücken kauerndes Ungeheuer hat eines dieser Schreibgeräte bereits mit seinen Krallen ergriffen. Es will offensichtlich weiterschreiben.

In der Tat könnte man meinen, dass der politisch-mediale Plot, den wir derzeit erleben, bereits von Ungeheuern geschrieben wird.  Kaum ein Tag vergeht, an dem im weltpolitischen Geschehen nicht neue Eskalationsstufen beschritten werden und sich ein Mensch, der sich noch nicht dem „betreuten Denken“ anheim gegeben hat, fragen muss: „Das gibt’s doch gar nicht. Das können die doch nicht ernst meinen?“ Doch wie es aussieht, meinen „die“ es ernst. Todernst sogar.

Reset Everything

Der „Great Reset“, wie ihn die Architekten der „Neuen Normalität“ nennen, rückt näher. Siehe dazu einen Bericht von Hermann Ploppa über die synthetische Technowelt, wie sie uns etwa vom World Economic Forum als Neue Normalität schmackhaft wird. Dieser Thinktank-Verband der 1000 größten Globalkonzerne präsentiert sich nicht nur in medienwirksamen Events wie in Davos der Öffentlichkeit, sondern arbeitet im Schatten der Coronakrise über ein weitverzweigtes Lobbynetzwerk ohne Unterlass an der „digitalen Transformation“ unserer gewohnten Welt. Um die  Schienen in die Zukunft zu legen, wird auch auf die Rekrutierung  junger Talente besonderer Wert gelegt:

„Bereits im April trafen sich im Internet nachwachsende Talente der schönen neuen Technowelt unter dem Motto „Reset Everything“, euphorisierte Jünger der neuen künstlichen Plastikwelt. Es ging um 5G, Transhumanismus, Künstliche Intelligenz, Kryptowährung, Impfungen neuen Typs oder um Lebensverlängerung …“

(Hermann Ploppa: “The Great Reset – Corona als Schrittmacher der 4. Industriellen Revolution“)

Die letztlich auch in den biotechnologischen Umbau des Menschen mündende digitale Transformation hat auch Peter Frey in einem schon etwas älteren, aber immer noch grundlegenden Essay „Die Globalisierung und der Transhumanismus“ beschrieben.  Siehe auch Norbert Häring: „Der Griff Großkonzerne nach der Weltherrschaft”.

Unser Schicksal ist nicht in Stein gemeißelt

Doch all die menschheits- und umweltbedrohlichen Szenarien, die derzeit am Horizont sichtbar werden, sind kein unausweichliches Schicksal. Sie sollten nicht darüber hinwegtäuschen,  dass es letztlich der Mensch selbst ist, der all diese Dinge erschafft – oder auch eine alternative, menschenwürdige Realität.

Denn setzt man nur bei den Auswüchsen und Abgründen an, die uns derzeit bedrohen, dann verkennt man leicht die ursächliche Dimension, die all diese Zustände erst herbeigeführt hat.

Welche Zukunft für uns und unsere Kinder demnächst Alltagsrealität wird, wird auch insbesondere davon abhängen, als was wir den Menschen ansehen: Als bloßen Biocomputer oder als vielschichtiges Wesen mit Geist, Seele und Körper? Gesteht man dem Menschen eine geistige Ebene zu, dann wird er sich niemals mit einer Robotisierung und Überwachung abfinden. Umgekehrt muss eine Robotisierung und Überwachung fast zwangsläufig einsetzen, wenn man Mensch und Welt bloß mechanistisch zu erklären versucht. Denn dann wird das Streben von Wissenschaft und Technik bloß darauf gerichtet sein, diesen Biocomputer durch technische Maßnahmen zu „verbessern“ und effizienter zu machen. Der Begriff der Entwicklung würde hierbei ganz auf die physische Ebene verengt.

Begreift man Entwicklung jedoch primär als geistig-seelisches Prinzip und das Leben als „Pflanzschule des Geistes“, so wie es Goethe bezeichnet, dann entschärfen sich all die utopisch-technizistischen Pläne von selbst und weichen auf ein sinnvolles, dem Menschen dienendes Maß zurück.

Das größte Defizit – und größte Potential – unserer Zeit

Obwohl es gerade ein geistiges Verständnis von Mensch und Welt wäre, das uns einen Ausweg aus dem heutigen Dilemma eröffnen würde, so ist es leider geradewegs der Begriff des Geistes, der uns abgesprochen wird und regelrecht verpönt ist. Obwohl das Interesse an einem geistig-sinnerfassenden Leben heute durchaus bei vielen Menschen vorhanden wäre, ist der Begriff des Geistes durch eine tragische kirchengeschichtliche Inanspruchnahme nahezu vollständig verschüttet. Auch eine wenig ernsthafte Esoterik-Szene hat in nicht minderem Maße dazu beigetragen, dass der Weg einer geistigen Vertiefung heute wie versperrt erscheint.

Doch was ist geistige Vertiefung überhaupt? Im elementarsten Sinne könnte man diesen abstrakten Begriff auch schlicht als Entwicklung verstehen – Entwicklung von Interesse und Empathie, eigenständiger Anschauungsbildung, ersten individuellen Idealen und Tugenden sowie einer fortschreitenden Vertiefung in die Zusammenhänge des Menschenwesens mit seiner Lebensumwelt und den vielfältigen – auch seelisch-geistigen – Daseinsebenen.

Wer diese Entwicklung auch nur in ersten Ansätzen aufgreift, z.B. anhand hochwertiger philosophischer Literatur, der wird merken, dass er als Mensch das Gegenteil von denjenigen fledermausartigen, nebulosen Gestalten freisetzt, wie sie in Goyas obigem Bild des schlafenden Menschen ersichtlich sind: Stattdessen klare, lichte, vernunftorientierte Wesen. Auch diese Wesen können der gesellschaftlichen Atmosphäre eine bestimmte Signatur und damit eine Wende ins Konstruktive geben. Der selbstaktive Mensch wird sich auch den Schreibstift nicht aus der Hand nehmen lassen, sondern sich aufrichten und das Leben selbst federführend gestalten.

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Kleiner Homeoffice-Rhetorikkurs: Wie man auch bei Gegenwind klaren Kopf behält

Es lohnt sich, diesem Dialog zwischen Spiegel TV-Journalisten und dem jungen Rechtsanwalt Markus Haintz beizuwohnen. Trotz einschlägig bewährter Fangfragen gelingt es dem Spiegel-Team nicht, den Mitbegründer der Querdenken-Initiative aufs Glatteis zu locken.

Inmitten einer Demokundgebung mit hohem Lautstärkepegel und vor laufenden Kameras bewahrt der Grundrechtsaktivist Übersicht und pariert in souveräner Weise alle tendenziösen Fragen. Das vorliegende Interview ist nicht nur von bemerkenswertem rhetorischem Wert. Es zeigt insbesondere, wie ein Mensch auch unter starkem „Gegenwind“ von etablierten Autoritäten nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen ist, wenn er im Gespräch einen klaren Gedanken aufrechterhält und den Motiven seines persönlichen Engagements bzw. dem Willen zur Wahrheit treu bleibt.

(Video von Youtube gelöscht – Reupload:)

Gesundheit und Krankheit auf dem Hintergrund der Corona-Virus-Katastrophe

von Prof. Dr. Hubertus Mynarek

Das Leben des Menschen ist eine geistig-psychisch-körperliche Wirklichkeit. Da der Mensch diese drei Stufen Geist-Seele-Körper in sich trägt, ist somit auch seine Gesundheit eine solche dreistufige Realität. Es ist daher von vorneherein ausgeschlossen, dass Gesundheit auf dem Niveau des Menschseins nur eine rein körperliche Angelegenheit ist.

Für eine solche halten sie aber die meisten Menschen. Denn wir leben in einem Zeitalter der Geistvergessenheit, der Leugnung des Geistes, der Verhöhnung auch aller höheren, edleren, feineren, seelischen Regungen. Der Massenmensch unserer Tage sieht den Körper, seine Lust, seinen Genuss, seine Leidenschaften auf der einen Seite und seine Schmerzen, seine Leiden, seine Schwächen, seine Schönheitsfehler auf der anderen Seite als einzige Wirklichkeit an.

Daher erschrickt er zutiefst, wenn ihm auch nur von weitem eine Gefahr für seine Gesundheit signalisiert wird. Denn er hat ja nur diese eine Welt seines Körpers, diesen einzigen Schatz, von dessen einwandfreiem Funktionieren sein ganzes Glück abhängt. So wird klar, dass viele in ständiger Angst um ihre Gesundheit leben und es zu massenhaften Angstpsychosen kommt.

Ebenso wird klar, dass auf dieser Grundlage die Autoritätsgläubigkeit, die Unterordnung unter die Informationen und Verordnungen des Staates, seiner offiziell anerkannten Gesundheitsämter und medizinischen Forschungsinstitute bei den meisten Bürgern massiv zunimmt.

Auch der Staat selbst ist ja an sich wie der geistlose Massenmensch unserer Tage ein geist- und seelenloses Gebilde, das sich gemäß seiner Verfassung auch gar nicht auf ein bestimmtes Welt- und Menschenbild festlegen kann.

Der Staat ist eine Institution, die ihr Verwaltungs- und Ordnungsrecht auch mit Gewalt durchsetzen kann.

Das ist die Situation, der Zustand, in dem Individuum und Kollektiv zum größten Teil momentan leben. Und diese Situation ist falsch, schief und bruchstückhaft, weil zwei große Wirklichkeitsstufen oder Schichten weggefallen, ja weggeschnitten sind: das Geistige und das Seelische. Auf einem Plakat, das zwei Jugendliche bei einer Demonstration gegen die behördlichen Einschränkungen infolge der Coronavirusinfektion hochhielten, stand: „Wir sind Seelen. Ihr vergesst das!“

Der erste Satz des Plakats hat jedenfalls recht: „Der Körper ist aus sich heraus nichts, er wird nur durch den Geist, durch die Geistseele zu dem, was er sein soll!“ Er kommt zum Leben, zur Gesundheit, zur ganzen Intensität dessen, was er der Idee nach sein soll, zum Vollsinn auch und gerade in seiner Körperlichkeit durch die geistigen und psychischen Energien. Die Alten, d.h. die Menschen des Altertums und des Mittelalters, wussten das in der überwiegenden Mehrheit immer sehr genau. Ein breiter Strang der alten Philosophie sah es als erwiesen an: „Anima forma corporis.“ (die Seele: das Formungsprinzip, der Gestaltungsfaktor des Körpers, die Seele bestimmt die Gestalt des Körpers)

Die neuzeitliche und moderne Schulmedizin hat diese tiefe Weisheit allmählich und dann immer weitgehender vergessen. Heute müssen ihr das Alternativmediziner wieder ins Bewusstsein rufen. „Der Körper ist niemals krank oder gesund, da in ihm lediglich die Informationen des Bewusstseins zum Ausdruck kommen. Der Körper tut nichts aus sich selbst heraus, wovon sich jeder durch die Betrachtung einer Leiche selbst überzeugen kann. Der Körper eines lebenden Menschen verdankt seine Funktion ja gerade jenen beiden immateriellen Instanzen, die wir meist Bewusstsein (Seele) und Leben (Geist) nennen. Das Bewusstsein stellt dabei die Information dar, die sich im Körper manifestiert und in die Sichtbarkeit transportiert wird.

Bewusstsein verhält sich zum Körper wie ein Radioprogramm zum Empfänger.

Da das Bewusstsein eine nicht materielle, eigenständige Qualität darstellt, ist es natürlich weder ein Produkt des Körpers, noch von dessen Existenz abhängig… So wie der Körper ohne Bewusstsein nicht leben kann, kann er ohne Bewusstsein auch nicht krank werden.“ (1)

Aus diesem Sachverhalt ergeben sich weitreichende Konsequenzen, vor allem die, dass gerade die Stärkung des Geistes, des geistigen Lebens in uns, den Körper und seine Gesundheit vervollkommnet. Der Körper wird nicht schwächer, sondern lebendiger, schöner, kraftvoller, leistungs- und widerstandsfähiger durch den Geist. „Stärke“ – so könnte aufgrund dessen die Devise heißen – „das Geistige in dir, weil es die eigentliche Wurzel der Gesundheit deines Körpers ist!“

Aber diese Stärkung ist nun keineswegs leibfeindlich oder auch nur leibfern zu deuten. Hier geht es nicht um ausschließliche Arbeit am Geist, um Konzentration einzig und allein auf ein körperloses Denken, wie das etwas Descartes‘ berühmte Definition „cogito, ergo sum“ (ich denke, also bin ich) nahegelegt. Gesundheit spielt sich keineswegs bloß im Raum des Bewusstseins, im Bereich des menschlichen Geistes ab. Der Körper darf gar nicht draußen bleiben, er muss nachhaltigst eingebracht und einbezogen werden.

Wie geschieht das? Nun, Geist ist für viele ein ziemlich abstrakter Begriff. Weiter kommen wir bei der Beantwortung dieser Frage, wenn wir daran denken, dass Geist im jetzigen thematischen Zusammenhang vor allem Bewusstsein bedeutet. Das Bewusstsein meines Geistes muss sich auf den Körper konzentrieren, soll ihm seine Aufmerksamkeit schenken, soll gleichsam in ihn herabsteigen, durch alle Adern und Organe des Körpers strömen, sie liebevoll mit dem Strahl der Bewusstheit umfangen. Das Bewusstsein muss den Körper erfühlen und erfüllen, es soll in diesem Sinne zur Körperwerdung des Bewusstseins kommen.

Nichts im Körper soll in der Dunkelheit bleiben, alles in ihm soll vom Licht des Bewusstseins ergriffen und erhellt werden. In jede Körperzelle, gleichsam in jedes Atom des Körpers muss das Licht des Geistes einströmen, wenn die höchstmögliche Gesundheit des Körpers erreicht werden soll. Auf diese Weise wird auch der menschliche Körper mit Sinn erfüllt, er nimmt am Sinnstreben des Geistes elementar teil, er partizipiert an der Bewegung des Ichs zum Selbst.

Nur in dieser Sinn-Bewegung befindet er sich auch auf dem rechten Weg zur Gesundheit. Diese Wahrheit meint möglicherweise auch die Psychoanalyse, wenn sie die Parole ausgibt: „Wo Es war, soll Ich werden!“

Wo dumpfe, körperliche Befindlichkeit, wo höchstens das schläfrige, hindämmernde Körperbewusstsein des Tiermenschen in uns war, dort soll die Leichtigkeit und Beweglichkeit des von einem hellwachen Bewusstsein durchstrahlten Körpers entstehen.

Gemäß dem eben Gesagten kann mit allem Nachdruck jedem von uns empfohlen werden: Liebe deinen Körper, erlebe ihn, erfahre ihn, umfasse ihn wohlwollend mit deiner Aufmerksamkeit, senke dich von Zeit zu Zeit in ihn hinein. Schätze ihn, er ist ein hohes Gut, dir auf deinem Lebensweg nach deinem Lebensplan anvertraut. Er ist eine große Idee, die aus dem Geist stammt. Er ist die leibliche Erscheinungsweise des Geistes und soll zunehmend die Verkörperung geistiger Schönheit, Harmonie und Ganzheit werden. Sensibilisiere den Körper, aber tu das nicht mit den groben Reizen (Masturbation, sadomasochistische Praktiken), sondern mit einer subtilen, feinen, gütigen geistigen Zärtlichkeit. Nicht rohe Sexualität ist hier gefragt, sondern Körper-Erotik im ursprünglichen Sinn des Wortes: Erotik als Beseeltheit vom Eros, der seine Heimat laut Plato im Geist hat. Vergiss nie: Das Leben des Körpers kommt von oben her, vom Geist!

Ein Sinnbild dieses „von oben her“ ist der Atem. Die ursprünglichen Yoga-Lehrer im alten Indien bestanden immer darauf, dass Atem mehr als Atem, als das Einatmen der physischen Luft ist. Mit dem bewussten Atem nehme man auch die Weltseele, den Geist in sich auf. Das indische Wort atman bedeutet sowohl Atem wie das Selbst im Menschen, das letztlich mit brahman, der Weltseele, identisch gedacht und erfahren wird. Weil der Atem für die Inder eine geistig-psychisch-körperliche Substanz ist, stellt er konsequent auch den Träger der eigentlichen Lebenskraft, des prana dar. Die antiken Griechen hatten für das Wort Atem den Ausdruck pneuma, was wiederum auch Geist bedeutet. Aber auch ihr Wort für Seele, nämlich Psyche, bedeutet gleichzeitig den Hauch, den leisen Atem. Spirare im Lateinischen heißt atmen, und das davon abgeleitete Substantiv spiritus bedeutet Geist. Im Hebräischen ist mach sowohl der Wind, der Sturm, der Atem wie der Geist. Z.B. der ruach Jahwe, der Geist Gottes, der über den Wassern schwebte, um die Schöpfung zu formen. Überhaupt gebrauchen viele alte Sprachen jeweils dasselbe Wort für Atem, Geist oder Seele.

Tatsächlich ist der Atem für unser Bewusstsein ein Vehikel, auf dessen Rücken es in verschiedene Körperteile und ins Blut eindringen kann. Ich stelle mir vor, dass ich meinen Atem mit Bewusstsein begleite und in die einzelnen Organe meines Körpers hereinleite. Entsprechende Übungen finden sich schon bei den eben erwähnten Indern, aber auch im alten China. Im Grunde wussten alle alten Kulturvölker um die geistige Bedeutung des Atems. Wie sehr das Leben mit dem Atem zusammenhängt, spürt ja auch unsere Sprache, wenn wir vom Lebensodem, vom Atem des Lebens reden. Denn Atem bedeutet in der Tat Leben. Der Atem ist der Motor all unserer Lebensfunktionen. Die eingeatmete Luft versorgt uns mit Lebensenergie.

Aber schon rein körperlich geschieht beim Atmen noch viel mehr. Die Muskelbewegungen beim Atmen unterstützen den Bluttransport im Körper, also auch die Herztätigkeit und sorgen dafür, dass Blut wirklich bis in die feinsten Verästlungen der Blutbahn, der Kapillargefäße vordringt, dorthin Sauerstoff bringt und auch dort Schadstoffe abtransportiert. Mehr noch. Eine tiefe Atmung, bei der nicht nur der Brustkorb und die Schultern leicht angehoben werden, sondern die Bauchatmung, ist eine entscheidende Unterstützung für alle Körperorgane, die unterhalb des Zwerchfells liegen. Leber, Nieren, Darm. Der Transport der für die Verdauung wichtigen Gallenflüssigkeit, die in der Leber gebildet wird, in die Gallenblase wird gefördert. Ebenso wird die Darmtätigkeit angeregt. Die Verdauung hängt also auch von der richtigen Atmung ab. Darüber hinaus aber geschieht im Zusammenhang mit dem Atem auch in seelisch-geistiger Hinsicht eine ganze Menge. Durch ihn wird nicht nur der funktionelle Austausch lebensnotwendiger Stoffe ermöglicht, so dass beim Einatmen Sauerstoff aus der Luft den roten Blutkörperchen zugeführt, beim Ausatmen Kohlendioxid abgegeben wird. Vielmehr versinnbildlicht und realisiert der Atem gleichzeitig auch seelische Möglichkeiten und Gesetzmäßigkeiten. Wie das Atmen, so ist auch das Leben in seiner geistig-seelisch-körperlichen Ganzheit der Rhythmus und die Einheit von Spannung und Entspannung. Einatmen bedeutet Spannung, Ausatmen Entspannung. Goethe hat die seelische Seite des Atmens treffend in die Worte gefasst: „Im Atemholen sind zweierlei Gnaden, die Luft einziehen, sich ihrer entladen, jenes bedrängt, dieses erfrischt, so wunderbar ist das Leben gemischt.“

Leben ist ein Aufnehmen von Stoffen und/oder geistigen Inhalten (Informationen) aus der Außenwelt, ihre Verarbeitung in der Innenwelt und ihre Weitergabe an die Außenwelt.

Das symbolisiert und realisiert gleichzeitig auch der Atem. Er hält ständig die Verbindung von Innen nach Außen aufrecht. Er zwingt auch den fanatischsten Egoisten, der sich gegen alle und alles, gegen jeden Einfluss aus der Außen- und Mitwelt abschließen und verbarrikadieren möchte, mindestens dazu, sich minimal zu öffnen, weil er sonst erstickt. Der Egoist muss seine Grenzen wenigstens halbherzig aufmachen, muss die Luft einatmen, die auch der einatmet, den er nicht mag oder hasst, den er nicht riechen kann. Im Atemholen ist er, ob er will oder nicht, mit allem,  was auf dieser Erde lebt, mit Menschen, Tieren und Pflanzen verbunden. Dieselbe Luft teilen alle, über das Atmen kommt man mit allem in Kontakt, denn selbst die toten Stoffe beeinflussen ja die Qualität der Luft. Der Atem verbindet uns alle in einer großen Gleichheitsdemokratie alles Seienden!

Und ich kann an meinem Atem geradezu ablesen, wie ich zum Nicht-Ich, zu allem, was ich nicht selbst bin, stehe. Ich halte den Atem an, wenn ich Angst vor jemandem habe, ich fange an, erregt zu schnaufen, wenn ich meinem Gegner, auf den ich wütend bin, begegne; ich atme ganz flach, wenn jemand in der Nähe meinen Widerwillen erregt oder mir ekelerregend erscheint. Der Asthmatiker kann überzeugt sein, dass ihm jemand regelrecht die Luft wegnimmt. Er reagiert mit einem Spasmus beim Ausatmen. Die Angst schnürt einem den Atem ab.

So ist der Atem tatsächlich die Bewegung der Seele. Ihr harmonischer oder gestörter Rhythmus ist an der Art unseres Atems zu erkennen. Deswegen horcht man in seinen Atem hinein, wenn man etwas über seinen seelischen Zustand erfahren will, wenn man wissen will, wie es einem geht. Der Atem kann mir sagen, ob ich kontaktfreudig, weltoffen oder abwehrend, mich gegen die Umgebung abkapselnd bin, ob ich momentan optimistisch oder resignativ-depressiv bin, denn die niedergedrückte Stimmung wird sich sofort durch schwächeren, flacheren Atem kundtun.

Andererseits kann man durch eine gute, tiefe, regelmäßige Atmung auch wieder seine Stimmung verbessern, ruhiger, ausgeglichener, frischer, tatkräftiger werden. Das vermag die Atmung umso eher zu erreichen, je mehr sie von unserem Bewusstsein kontrolliert und geleitet wird. Doch ist gerade der spontane „bewusstlose“ Atem der erste Indikator, der mir anzeigen kann, wie es mir geht. Hier scheint ein Widerspruch zu bestehen, denn wie kann ich mir meinen spontanen, unbewussten Atem „ansehen“, d.h. bewusst machen, ohne ihn zu verändern? Theoretisch ist der Widerspruch fast nicht auszuräumen, praktisch aber wird jeder, der sich darum bemüht, erleben, dass es tatsächlich möglich ist, seinen eigenen Atem, wie er an und für sich ohne unsere willkürliche Kontrolle ist, zu erspüren, zu erlauschen, zu beobachten, einigermaßen objektiv wahrzunehmen.

Die enge Verbindung von Atem und Geist offenbart sich auch darin, dass man am ersteren geradezu die geistige Verfassung des modernen Menschen, wenigstens zum Teil, ablesen kann.

Der moderne Zivilisationsmensch ist gestresst, gehetzt, nervös. Nicht alle folgen dem Trend, aber viele lassen sich von den ständig erhöhten Leistungsnormen der Wirtschaft, der Industrie, der Großtechnik, der wissenschaftlichen Forschung unter Druck setzen und fühlen sich dann entsprechend überfordert. Oder sie meinen, sie könnten etwas verpassen, das Leben in seiner atemberaubenden Vielfalt nicht ausreichend einfangen. Die Folge von all dem ist der sog. Hochatem, ein flacher, schneller, nur bis zum Brustkorb vordringender Atem. Der Brustkorb wird aufgebläht, er soll ja möglichst alles möglichst schnell aufnehmen. Aber die „niederen“ Regionen, der untere Vitalbereich, werden vernachlässigt, werden vom Atem fast ausgelassen. Seelische Probleme, z.B. mit der Sexualität, möglicherweise Frigidität, funktionelle Impotenz, Krankheiten des Unterleibs, z.B. Unterfunktion der Nieren, könnten die Folge sein.

Sehr schneller, flacher Atem ist nervöser Atem. Die Hetze, der Stresscharakter der modernen Zivilisation bewirkt die Nervosität vieler Menschen und damit ihre Art des Atmens. Aber dieses schnelle, flache Atmen bewirkt umgekehrt, dass sie immer nervöser werden, dass sie in einem künstlichen Zustand der Dauernervosität verharren, weil sie sich diese Zusammenhänge ja nicht bewusst machen. Die unteren Regionen werden chronisch mit zu wenig Sauerstoff versorgt, der Mensch wirkt müde, abgespannt, lustlos. Aber auch das Bewusstsein ist nicht mehr so klar, man ist wie benebelt. Schwindel- und Angstgefühle entstehen. Lebensüberdruss steigt auf. Auch Haltungsschäden, Unter- oder Überspannung mancher Körperteile, Wirbelsäulenbeschwerden usw. können die Folge falschen Atmens sein. Schmerzen beim Stehen, Liegen oder Sitzen können sich als Begleiterscheinungen des nervösen, flachen Atmens einstellen.

Ganzheitlich umfassendes Atmen ergreift dagegen bewusst den ganzen Körper und trägt damit zu seiner Heilung bei. Ich überlasse es der Leserin, dem Leser, diese Ausführungen über die Gesundheit und insbesondere den Atem, dazu evtl. noch die praktischen Übungen zur Atemtechnik, die ich in meinem Buch „Die Kunst zu sein“ ausgebreitet habe, in ihren inneren Haushalt der Psyche aufzunehmen und erst auf dieser Grundlage selbständig und frei zu entscheiden, wie viele von den staatlich-behördlichen Einschränkungen aufgrund der Coronavirusinfektion akzeptabel sind.


Anmerkungen:

1) T. Dethlefsen / R. Dahlke „Krankheit als Weg“; München a.a.O. 17, 19.
2) Die praktischen Übungen der Atemtechnik als Ergänzung zu dem, was hier über Sinn und Wert des Atems und sein Verhältnis zu Geist und Bewusstsein ausgeführt wurde, finden sich bei H. Mynarek „Die Kunst zu sein – Philosophie, Ethik und Ästhetik sinnerfüllten Lebens“, 3. Auflage im Angelika Lenz Verlag, Neu-Isenburg 2014, 193 ff.

Zu der Frage, wie sich geistig-seelisch-körperliche Gesundheit zum Ganzen der Natur und des Universums verhält, siehe Mynarek, „Ein neues Verständnis der Natur. Neue Spiritualität und Religiosität“; 3. Auflage, Verlag für schöne Künste, Herbrechtingen 2020; ders., „Die Vernunft des Universums. Lebensgesetze von Kosmos und Psyche“, 1. Auflage als Goldmann – TB; Neuauflage im Verlag Die Blaue Eule, Essen 2003 (jetzt im Brill-Schöning-Verlag, Paderborn).

Gesundheitliche Folgen der Coronakrise aus ganzheitlicher Sicht

Dass unser Immunsystem nicht bloß ein Abwehrsystem, sondern auch ein Integrationssystem ist, das sich in der aktiven Auseinandersetzung mit Bakterien, Viren und Toxinen zu einer immer höheren Integrität entwickelt, erscheint zunächst als ungewöhnlicher Gedanke. So manche übersteigerten Ängste können sich jedoch lösen, sobald man das Verständnis des menschlichen Immunsystems in dieser Hinsicht erweitert.

Um zu einer immunkräftigen Integrität zu gelangen, bedarf es allerdings einer Überwindung derjenigen Tendenz, welche sich in Zeiten von Quarantäne und „Social Distancing“  nun zunehmend auszubreiten droht: einer Art kollektiven Apathie und passiver Hoffnung auf äußere Autoritäten und staatlich verordnete Maßnahmen. Richtet sich der Mensch hingegen zu einer eigenständigen Urteilskraft in mutiger Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen auf, erfährt er sogleich eine ungemeine Steigerung seiner Immunkapazität. Die heute fast ohne Unterlass auf uns einströmenden medialen Suggestionen, kollektiven Ängste und systempolitischen Motive verlieren hierbei ihre Wirksamkeit. Sie können in unserem Inneren ebenso identifiziert und ausgeschieden bzw. an die richtige Stelle gerückt werden wie fremde Erreger von unserem Immunsystem. Zu einer solchen Auseinandersetzung bedarf es jedoch selbst gewählter Gedanken, die man aktiv forschend ergründet und mit denen man sich dann äußeren Einflüssen weitgehend unbeschadet entgegenstellen kann.

Fehlt im Zuge der Coronakrise eine solche eigenständige Auseinandersetzung und folgt der Einzelne nur den medial vermittelten Information und Maßnahmen, dann schwächt er sich sukzessive selbst und macht sich vulnerabel für mitunter schwerwiegende Pathologien bis hin zu Zelldegeneration.

In einem jüngsten Artikel des Heilpraktikers Heinz Grill, der sich in seinem schriftstellerischen Werk auch intensiv mit der Krebskrankheit auseinandergesetzt hat (siehe Buch „Erklärung, Prophylaxe und Therapie der Krebskrankheit“), spricht dieser von einem großen Zweikampf, der derzeit im Menschen stattfindet: dem Kampf zwischen eigenständiger Urteilsbildung und suggestiver Überfremdung. Er schildert drei große Krankheitsbilder, die nun als Folge des Corona-Lockdowns mit gehäufter Inzidenz zu erwarten sind, wenn diese Überfremdung nicht durch eigenständige Urteilsbildung überwunden wird:

1.) Höhere Infektanfälligkeit
2.) Karzinombildung
3.) Frühzeitige Demenzentwicklung

Die hierbei beschriebenen Szenarien sind keinesfalls  als Determination zu sehen, es liegt vielmehr jeweils in der Entscheidung des Einzelnen, welchen Weg er beschreiten möchte – den der kollektiven Vereinnahmung (und damit der Pathologie) oder den der selbstbestimmten Aktivität (und damit der Gesundheit).

Auszug aus dem Artikel:
(Autor: Heinz Grill, Heilpraktiker, Buchautor, Referent, zertifizierter Therapeut und Dozent für Anthroposophische Heilkunde / AGAHP®)

„So wie ein Bakterium oder ein Virus vom Organismus als fremde Realität erkannt werden muss, im gleichen Maße könnten heute die Suggestionen des Zeitgeschehens, die sich über Medien und kollektiv vereinnahmende Ängste bis in die tiefen Gefühle des Menschen festsetzen, ebenfalls als etwas Fremdes identifiziert werden. Fehlt aber die Auseinandersetzung des Bürgers mit den Hintergründen und Phänomenen dieser Krankheit, die die gesamte Öffentlichkeit in Bann hält, und versucht er sich nur kompensatorisch, wie es die Behörden propagieren, vor Ansteckung zur schützen, nimmt er unbewusst falsche Realitäten und letzten Endes die Ängste von Anderen und systempolitischen Motiven in sich auf. Er folgt kompromisslos dem Lockdown und bleibt in den Isolationen. Diese schwächen bekannterweise weiterhin die Leukozyten und die Immunabwehr. Man kann ahnen, wie sehr der Mensch sich schwächt, wenn er jetzt kein Rückgrat zeigt und sein Bewusstsein nicht mit eigener Beurteilungsfähigkeit aktiviert. Gerade das Auftreten eines Virus müsste im höchsten Maße eine wahrnehmende, detaillierte und eigenständige Bewusstseinstätigkeit entfachen, denn diese würde den Menschen am besten zu seiner Entwicklung und schließlich möglichen Integrität verhelfen. Die Realität zeigt aber in vielen Anteilen der Gesellschaft eine Form der Selbstaufgabe mit einem passiven Hoffen auf eine Zukunft, in der alles wieder gut werden könne. Drei große Krankheitsbilder werden wohl in der Zukunft einen immensen Zuwachs erhalten: das sind weitere, komplizierter werdende Infektionen mit Viren und Bakterien, sodann die Karzinombildung und die frühzeitige Demenzentwicklung. Die Erklärung für diese Prognose kann durch die Kenntnisse der einzelnen Krankheitsbilder, wie sie sich aus den Entwicklungsfragen des Menschseins ergeben, erfolgen. (…) Die Virusinfektion mit Covid darf man durchaus als eine Krankheit sehen, die in Zusammenhang mit Suggestionen ihre Bedeutung hat und den Menschen zu einer besseren Erkenntnisbildung auffordert. Die komplizierteren Infektionen, schließlich die Krebskrankheit und die Demenz müssen unweigerlich als Prozesse auf die passiven und apathischen Reaktionsverhältnisse, die in der Gesellschaft leider viel zu viel vorherrschen, folgen.

1.) Die höhere Infektanfälligkeit

Jeder Bürger benötigt für seine Entwicklung eine ausreichende Dynamik mit verschiedenen Kontakten und Begegnungen. Bleibt er nur in seinen familiären Kreisen, trifft er nur auf die immer wieder gleich gesonnen, wohlbekannten Verhältnisse im personalen Umgang, muss er sich bequemerweise nicht mit den verschiedenen psychischen und physischen Unterschieden anderer, das heißt unbekannter Dritter auseinandersetzen. Es fehlt die gesunde, spannungserzeugende Anforderung für das Individuum. Er nimmt nur an der Bakterienwelt, die ihm in der Familie bekannt ist, teil und es fehlt ihm am nötigen Training seines eigenen Immunsystems. Sobald die strengen Maßnahmen, die zum Beispiel in Italien um mehrfaches enger und einseitiger als in Deutschland geartet sind, nachgelassen werden und der Bürger wieder mit seinem Nächsten in eine natürliche Verbindung tritt, ist er in erhöhtem Maße gegenüber verschiedenen Keimen vulnerabel. Hinzu kommen beispielsweise die extremen Desinfizierungsmaßnahmen, die mehrfach an den Händen und im Gesicht dem gewöhnlichen Bürger auferlegt werden.

Indem die Menschen Masken tragen müssen, werden sie in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit mit dem Geruchssinn und allgemein mit der Empfindung gegenüber der fließenden Atmung, die eine natürliche erfrischende Luftzirkulation darstellt, herabgeschwächt. Zwischen eine sensible, wahrnehmende Begegnung mit den anderen drängt sich die Angst vor Ansteckung, die stets dominierend mit der künstlichen Maske die Sinne begleitet. Die Lunge ist das Organ, das mit der Umwelt mehr innerlich kommuniziert, während die Haut an der Peripherie extern ihre Kontakte entwickelt. Indem der Atemstrom durch die Maske einen Filterungsprozess erhält und letzten Endes  zurückgeschnürt wird, sodass sich Kohlendioxid zurückstaut, schwächt sich naturgegeben  das Lungenorgan. Die Anfälligkeit für weitere Infekte steigt und schließlich können sich, wenn diese Maßnahmen zu lange dauern, umso leichter Zelldegenerationen im Bronchialsystem entwickeln. Das Umweltorgan der Lunge wird durch die Maske von der Umwelt mit ihrer feinfühligen Wahrnehmung abgeschirmt. 

2. ) Die Entstehung von Krebs:

Die Tumorbildungen treten in der Regel dann ein wenn, anthroposophisch gesprochen, die höheren Wesensglieder schwächer werden und somit die unteren Glieder nicht mehr richtig durchdringen können. Das Ich und der Astralleib müssen in ihrer Erkraftung eine ständige produktive Förderung erhalten, damit sie in ihrem wärmebildenden und lichten Charakter die Lebenskräfte, das heißt den Ätherleib und schließlich den Zellorganismus beleben, erneuern und verwandeln können. Es wird jedoch die eigenartige, der Gesundheit vollkommen widersprechende These propagiert, die besagt, dass man seine persönlichen freiheitlichen Bedürfnisse, seine Aktivitäten in Begegnung mit anderen und sogar, wie es in Italien ist, seine körperlichen Bewegungsbedürfnisse opfern müsse, um die Gesundheit zu retten. Dieser Irrtum, wenn er in den Menschen einmal zu tief eingedrungen ist und wenn er ein Vermeidungsverhalten bewirkt, um der Angst vor Ansteckung zu entrinnen, erschöpft diese Unlogik den Menschen Tag für Tag und er wird bald nicht mehr mit einer gesunden Entzündung sondern mit einer Zelldegeneration reagieren. Die Tumorbildung fördert sich aber auch, wenn der Bürger zu extreme Hygiene mit Desinfizierungsmaßnahmen betreibt und bei jeder geringen Fieberreaktion sogleich zu Ibuprofen greift. 

3.) Die Demenzerkrankung:

Indem allgemein die aktiven, bewusstseinsorientierenden Denkkräfte weniger in eine Förderleistung gebracht werden, sondern Medien das Denken des Menschen ersetzen und diesen im kollektiven Meinungsstrom flussabwärts reißen, fehlt ihm die tägliche gesunde Synapsenbildung im Gehirn. Er bemerkt gar nicht, wie ihm das Entgegennehmen der täglichen Zahlen über die Medien regelrecht wertvollste Ätherkräfte, oder, anders ausgedrückt, aktiv zu entfaltende Interessensmöglichkeiten raubt und er sich nur an eine passive Hoffnung mit einer von der Politik oder allgemein von oben kommenden Lösung klammert. Ein Virus kann sich nicht so leicht im Organismus entfalten, wenn der Patient eine natürliche Sonnenexposition aufsucht. Es bilden sich die nötigen Cholecalciferolanreicherungen für das Vitamin D, das für das Funktionieren des Immunsystems als wichtig erachtet wird. Wie bedeutungsvoll wäre aber darüberhinaus die persönliche und aktive Auseinandersetzung mit dem Bild der Krankheit, mit dem Zeitgeschehen und mit sinnvollen Lebensfragen. Die beste Aktivität zur Immunstärkung entwickelt sich dann, wenn eine esoterische Aussage [Anm. d. Verf.: mit „esoterisch“ ist nicht die unter diesem Begriff gemeinhin verstandene Trivialliteratur gemeint, sondern anspruchsvolle philosophische und geisteswissenschaftliche Texte wie etwa aus dem Werk Rudolf Steiners]  übungsgemäß und praktisch bis in eine exoterische und sozialfähige Ausgestaltung gebracht wird. Mentale Aktivität, die nicht nur intellektualistisch bleibt, sondern bis in die Praxis der Welt vordringt, ist heilsam. Wie essentiell würde deshalb das Immunsystem erkraften, wenn den Suggestionen der Zeit eine ausreichende, eigenständige, fundierte Urteilsbildung mit holistischer Umfasstheit entgegengesetzt werden würde.
(…)

Quelle / ganzer Artikel: https://www.agahp.org/app/download/18533645525/Gesundheitliche+Folgen+der+Coronakrise.pdf?t=1588528976

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Gesund bleiben im „Lock Down“-Modus – Über Verlust und Wiedergewinnung des Atemraums in der Coronakrise

In fast stündlichem Abstand werden neue, rigorose Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verordnet. Wie gebannt harren wir den Pressekonferenzen und Entscheidungen von Politikern. Sind wir in dieser Situation nun zum bloßen Zuschauerdasein verurteilt und ist die Lösung der Krise Sache von „Experten“? Dürfen wir uns jetzt in die Hand politischer Maßregelung begeben, der die Bürger ansonsten laut statistischer Erhebungen so wenig Vertrauen entgegenbringen wie noch nie? Oder fordert uns die gegenwärtige Krise nicht geradewegs auf, selbst Regie zu ergreifen und uns zu eigenständigem Denken durchzuringen?

Denn trotz aller staatlich verordneter Schutzmaßnahmen wird von Regierungssprechern offen ausgesprochen, dass die Ausbreitung des Virus damit nur verlangsamt werden könne, ein weiterer exponentieller Anstieg an Neuinfektionen jedoch nicht vermeidbar sei. Nach Einschätzung anerkannter Experten u.a. der Harvard-Universität werde der neue Virus im Laufe der Zeit ca. 60-80% der Gesamtbevölkerung erfassen. Die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus CoV-2  im Vergleich zu bisherigen, saisonal auftretenden Influenza- und Coronaviren wird von Experten kontrovers beurteilt und kann nach derzeitiger Datenlage noch nicht valide abgeschätzt werden (auch den gewöhnlichen Grippeviren werden alleine in Deutschland jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Todesfälle zugerechnet; siehe auch eine aktuelle Riskobeurteilung auf swprs.org und euromomo.eu). Was Anlass zur Sorge gibt, sind neben einer erhöhten Übertragbarkeit des Virus u.a. Studien aus China, wonach bei als geheilt entlassenen Patienten mitunter bleibende Lungenfunktionsschäden festgestellt wurden. Zum Nachdenken gibt auch die Schilderung eines Kölner Internisten (siehe Youtube-Interview ab 14:45), wonach eine im führenden medizinischen Journal „The Lancet“ publizierte Coronavirus-Behandlung mit einer fragwürdigen Kombination an immunsuppressiven und zum Teil hochtoxischen Substanzen tödlich verlaufen könne und aus ärztlicher Sicht ein eindeutiger Kunstfehler sei. Auf diese Weise kämen auch vergleichsweise junge Patienten zu Tode, die gar nicht einer Risikogruppe zugehören und die den Virus ansonsten mit größter Wahrscheinlichkeit überlebt hätten.

Auch gibt es Indizien, dass SARS CoV-2 nicht bloß natürlichen Ursprungs ist, sondern in einem mikrobiologischen Labor hergestellt worden sein könnte (dass derartige Experimente durchgeführt werden, ist aus seriösen Quellen belegt – siehe z.B. eine Publikation im wissenschaftlichen Fachjournal „Nature“ aus 2015: „An experiment that created a hybrid version of a bat coronavirus that causes SARS …“)

Antikörper und Information

Unabhängig von seinem noch ungeklärten Ursprung ist jedenfalls absehbar, dass über kurz oder lang auch unser eigenes Immunsystem vor die Herausforderung gestellt sein wird, den neuen Coronavirus zu bewältigen. Ob das individuelle Immunsystem eines Menschen in der Lage ist, einen Krankheitskeim zu bewältigen oder ob es ihm unterliegt, hängt insbesondere auch von den Informationen ab, über welche die in unserem Blut und Gewebe zirkulierenden T- und B-Lymphozyten verfügen, um maßgeschneiderte Antikörper zu bilden. Sind unserem Immunsystem bestimmte Merkmale körperfremder Stoffe bekannt, dann kann bei Kontakt mit einem Antigen eine effektive Abwehrreaktion und Ausscheidung erfolgen.

Ist es möglich, uns analog zur Funktionsweise des Immunsystems durch richtige Information bzw. innere Haltung auf eine Bewältigung des Coronavirus vorzubereiten?  

Während wir zum Thema Coronavirus gerade in einer Informationsflut an Zahlen und Statistiken untergehen, von der in einem Artikel auf Rubikon treffend festgestellt wird: „Die wesentlichen Fragen zu Corona werden gar nicht erst gestellt — sie stünden Profitmaximierung und Grundrechteabbau nur im Weg“, so fehlt es an Informationen, die dem Menschen ein tieferes Verständnis der gesamten Situation ermöglichen und ihm seine individuelle Handlungsfähigkeit wiedergeben.

Im Gegensatz zu den „Lösungen“, die uns derzeit von Politik und Pharmaindustrie in Aussicht gestellt werden, ist eine Bewusstwerdung des übergeordneten Kontextes der aktuellen Krise mühsam. Wer diese Mühe nicht scheut, der kann in einer aktuellen Betrachtung des Heilpraktikers und Buchautors Heinz Grill fündig werden: „Der Coronavirus: Die Auseinandersetzung mit den Ängsten und Suggestionen stärkt die Abwehrkraft“

Krank durch Überfremdung

Nach Ansicht des Autors sei es das manipulative und suggestive Potential unserer Zeit, das den Menschen regelrecht überfremde und in Konsequenz auch krankmache.  – Wobei es aus einer philosophisch-metaphysischen Sicht bereits die grundlegende Lüge unserer Zeit sei, den Menschen auf eine rein materialistische Existenz zu reduzieren und ihm seinen Geist abzusprechen. Auf diese Weise werde der Mensch nicht nur seiner Würde und seines Selbstvertrauens beraubt, sondern auch seiner Fähigkeit zu einer wirklichen Neugestaltung der Lebensumstände. Der Mensch müsse sich dann ausschließlich von den materiellen Umständen, also auch Viren und sonstigen Krankheitserregern determiniert fühlen und vergesse dabei, dass er selbst maßgeblich zu einer Immunstärkung und Bewältigung von pathogenen Einflüssen beitragen könne. Indem der Einzelne nun von Angst dirigiert wird und seine Fähigkeit zu überschauender Bewusstheit und Handlungsinitiative verliert, erschöpfe sich hingegen sein Immunsystem in nicht ungefährlicher Weise. Durch die gegenwärtigen Maßregelungen werde der Mensch in seiner Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Beziehungsmöglichkeit drastisch reduziert. Er sei dann umso mehr auf staatliche und konzernwirtschaftliche Systeme angewiesen, in deren Abhängigkeit er sich begeben muss, um vermeintlich existieren zu können. Obwohl er sich in dieser Hoffnung am fortwährenden Bande getäuscht sieht und die rein profitorientierten und zerstörerischen Motive des neoliberal-konzernwirtschaftlich organisierten Systems inzwischen mehr als offensichtlich sind, wird dem Bürger ein vermeintlich bequemes Bild suggeriert: „Experten“ würden die heute anstehenden Probleme für ihn lösen.

Die Verantwortungsabgabe des Bürgers wird hierbei durch ein psychologisch raffiniertes Ansprechen seines Angst- und Sicherheitsdenkens  erkauft. Doch während es zu den Mechanismen der Manipulations- und Herrschaftstechniken heute bereits umfangreiche und sehr scharfsinnige Abhandlungen gibt (siehe z.B. Prof. Mausfeld: „Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert“), so bleibt die Frage offen, warum so viele Menschen den bereits offenkundig zerstörerischen Machenschaften weiterhin Folge leisten.

In seiner Schrift „Die Gefallsüchtigen“ spricht der ZDF-Reporter Wolfgang Herles von einem unsichtbaren „Deal“ zwischen Herrschenden und Beherrschten: Politiker werden dafür honoriert, dass sie Tabu-Themen, die das bequeme Weltbild der herrschenden Lehre schlichtweg zerstören würden, erkennen und umschiffen (>> Interview Herles bei KenFM). Herles bezeichnet diese trügerische Form der Stabilität als „chronische Ignoranz“, innerhalb welcher die meisten Menschen systematisch belogen werden wollen. Der konsumorientierte Bürger wolle eigentlich mit Politik „in Ruhe gelassen werden“ und Verantwortung abgeben. Aufklärer haben in einem solchen gesellschaftlichen Milieu naturgemäß keinen leichten Stand. Herles:

„Politische Journalisten stören den Seelenfrieden. Vor allem den all jener Personen, deren Zurechtkommen mit der Wirklichkeit ausschließlich auf Selbstbetrug und Selbsttäuschung beruht.“

Dass auch von Einrichtungen führender demokratischer Staaten aktiv in Richtung Betrug und Täuschung der Bevölkerung hingearbeitet wird, wurde von CIA-Direktor William Casey offen zugegeben:

„Wir werden wissen, dass unser Desinformationsprogramm wirksam ist, wenn alles, was die Öffentlichkeit glaubt, falsch ist.“ (William Casey, 1981)

Wer die Analysen von Prof. Mausfeld verfolgt, kommt nicht umhin festzustellen, dass wir diesen von Casey postulierten Zustand nun womöglich erreicht haben. Eine mittlerweile perfektionierte Medien- und Meinungsmaschinerie hilft dabei, diesen Zustand abzusichern und kritische Stimmen auszugrenzen. Gab es im Falle der Zensur von system- und globalisierungskritischen Stimmen bisher doch auch deutliche Kritik, so drohen derartige Stimmen nun mundtot gemacht zu werden. Inmitten eines  zunehmend in den Panikmodus übergehenden Pandemie-Szenarios kann ein Hinterfragen der herrschenden Meinung schnell als unverantwortliche Gefährdung ausgelegt werden. Geht es jetzt doch um Leben und Tod (als ob das im Gang der Welt nicht auch schon bisher der Fall gewesen wäre) und um die Bekämpfung eines „unsichtbaren Feindes“, wie es der französische Präsident Macron bezeichnete.  Laut Ansage von Macron „befinden wir uns nun im Krieg“. Wer solche Aussagen unwidersprochen entgegennimmt, sollte bedenken, dass in einem Krieg bisher gültige Maßstäbe zivilgesellschaftlichen Lebens suspendiert sind. Auch wie im Krieg mit „Deserteuren“ und „Wehrkraftzersetzern“ verfahren wird, die sich den Einsatzplänen der Herrschenden entgegenstellen, sollte aus der Geschichte bekannt sein. Im Falle von Frankreich darf sich Präsident Macron bereits freuen: Die sozialen Proteste der „Gelbwesten“, die seine Macht beinahe ins Wanken gebracht haben, werden nun durch rigorose Notstandsverordnungen von den Straßen verbannt. Der Einzelne muss sich in seine Wohnung zurückziehen und dort den Anweisungen der Regierung harren.

In einer lesenswerten Betrachtung stellt der Gefängnispsychologe Götz Eisenberg fest, dass ein von der Regierung verordneter Mundschutz auch ein Maulkorb sei und dass „Chinesische Verhältnisse“ nun auch in Europa nicht mehr fern scheinen (>>Mundschutz und Maulkorb – Vom Doppelcharakter der Prävention“). Eisenberg:

„Man übt Praktiken der präventiven Konterrevolution. Der Virus, um den es letztlich und eigentlich geht, ist der Virus des Aufstands, den die Macht fürchtet wie die Pest.“

Immunsystem und Lüge

In seiner vorgenannten Betrachtung, welche sich insbesondere den geisteswissenschaftlichen Hintergründen der Viruserkrankung widmet, zieht Heinz Grill eine Analogie zwischen der Überfremdung des menschlichen Organismus durch einen Virus und der Überfremdung durch Lügen und Manipulation. Auch letztere setzen sich bis ins Innere des Menschen fort und entwickeln ein pathologisches Eigenleben. Wenn sich der Mensch diesem zwar verdrängten, aber mittlerweile unerträglich gewordenen Zeitgeschehen mutig und erkenntnisfreudig gegenüberstelle, dann könne er die in ihn eingedrungenen schädlichen Wirkungen wieder aussondern. So wie auch das Immunsystem krankmachende Keime unschädlich machen kann, sobald es in der Lage ist, diese anhand geeigneter Codierungen zu identifizieren. Die Immunkapazität reife sogar an einer solchen Auseinandersetzung mit dem Destruktiven und werde dadurch stärker, ein ängstliches Zurückziehen und Nichtbeachtenwollen bewirke das Gegenteil: Der Mensch würde auf diese Weise immer schwächer und apathischer, auch seine Gesundheit werde dabei untergraben.

„Lügen besitzen ihren Charakter in ihrer besonderen heimtückischen Determination, wenn sie auf unbewusste Weise von dem Menschen übernommen werden. Die reife Selbstbestimmung, die mit einer guten und objektiven Vorstellungsbildung ausgerichtet ist, stärkt die Regsamkeit des Immunsystems. Nicht nur den Erregern behagt diese Tätigkeit nicht, es beginnen auch die Lügen, die durch Erkenntnis nach Außen in die Ansicht gerückt werden, zu zappeln. Es ist wie wenn Eis in die Sonne gestellt würde. So wie ein Virus im Inneren schleichend und parasitär arbeitet und in geschwächtem Moment des Menschen überhand nehmende Fremdeiweiße mit nachfolgenden Toxinwirkungen produziert, im gleichen Maße werden heute Menschen von Suggestionen überschwemmt und in verhängnisvolle Zustände geführt. Eine Lüge verträgt keinen objektiven Blick, denn wenn dieser mit seiner Souveränität ihr gegenübertritt, wird die heimtückische Reaktion unterbunden.
(…)
Die Auseinandersetzung mit dem sogenannten Bösen, mit dem Antimoralischen, bildet einerseits eine größte Herausforderung für den Menschen, aber sie beinhaltet andererseits die Möglichkeit, die Immunkraft des phagozytären Systems auf intensive Weise zu fördern. Wenn es dem Menschen gelingt, Vorstellungen aus objektiver Anschauung zu bilden, überschreitet er eine Grenze seines eigenen Körpers und entwickelt daraus langsam und sicher jene Kräfte, die er zu einem selbstbestimmten und freien Leben benötigt. Überreaktionen des Immunsystems, die an den Organstrukturen destruierend arbeiten, treten dann ebenso wenig auf, wie passive Erschöpfungen der zellulären Abwehr. Nicht die Viren sollten die Zellsteuerung im Menschen übernehmen, sondern das reife geschulte und freie Bewusstsein des Menschen. Diese Art von Heilspotential müsste für die Zukunft in breitem Maße gefördert werden.“

Resilienz vs. Vulnerabilität

In der Medizin ist es bekannt, dass die Immunfunktion bzw. die Disposition zu Erkrankung oder zu relativ souveräner Bewältigung eines Krankheitserregers auch eine wesentliche psychosomatische Komponente hat. Bei Menschen, die aufgrund ihrer inneren Einstellung auch inmitten widriger Umstände zu einer Aufrechterhaltung oder raschen Wiederherstellung ihrer Gesundheit fähig sind, spricht man von Resilienz. Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit (Vulnerabilität).

In der Resilienzforschung werden als wesentliche Faktoren „personale, kognitive Faktoren“ genannt, wobei insbesondere „Deutungs- und Sinngebungs-Modelle der Realität“ (Wikipedia) ausschlaggebend seien, ob ein Mensch einer Belastungssituation gewachsen ist oder an ihr zerbricht.

Weitere resilienzfördernde Faktoren wie intakter sozialer Austausch, Angstfreiheit, Selbstbestimmungsfähigkeit („Selbstwirksamkeitserwartung“) sowie Frischluft, Bewegung und Sonnenlicht sind durch aktuell verordnete Maßnahmen stark eingeschränkt. Durch fortwährend verschärfte Bestimmungen zu Quarantäne, Ausgangssperren und Vermeidung des Kontakts zwischen Alt und Jung (auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern sollen bettlägerige Großeltern nicht mehr von ihren Enkeln besucht werden) verbleibt uns womöglich bald nur noch der vorgenannte „personale, kognitive Faktor“, um Resilienz aufzubauen.

Doch was ist unter „personaler, kognitiver Faktor“ konkret zu verstehen? Und wie trainiert man die „personale Deutung und Sinngebung“, zu der dieser personale Faktor, den jeder von uns in sich trägt, fähig ist?

Verlust des Atemraums

In einer weitgehend von ökonomisch-technokratischem Nutzendenken geprägten Zeit, in welcher dieser Faktor gerne wegrationalisiert wird, fällt es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Tiefgründige Denker wie Erich Fromm konstatieren nicht nur ein Verschüttet-Sein dieses personalen Faktors des Menschen, sondern stellen sogar fest, dass gegen ihn heute regelrecht „Krieg geführt“ werde. Denn in einer zu Normierung und Utilitarismus tendierenden Gesellschaft empfinde man ihn als Störfaktor. Gleichzeitig sei er das Wertvollste, was der Mensch als Individuum besitzt.

Es steht zu befürchten, dass dieser personale Faktor durch die rigorosen Einschränkungen der Persönlichkeits- und Freiheitsrechte nun noch weiter unter Druck geraten und in seinem Atemraum beschränkt wird. Wie können wir diesen Atemraum, der uns aktuell nicht nur im metaphorischen Sinne, sondern auch ganz real eingeschränkt wird, wieder erweitern?

Wer in der derzeitigen, von Angst und existenzieller Verunsicherung beherrschten Situation über die Wiedergewinnung des personalen Atemraums spricht, läuft Gefahr, angefeindet zu werden. Denn dieser personale Faktor des Menschseins ist elementar mit den Fragen von Freiheit, Selbstbestimmung und Wahrheit verbunden. Genauer gesagt: Er kann eigentlich nur in einem Klima von Freiheit, Selbstbestimmung und Wahrheit gedeihen. So darf es in einem Zeitalter der massenmedialen Meinungsmanufaktur nicht verwundern, dass man von Seiten der meinungsbildenden Polit-, Wirtschafts- und Medienorgane einer Emanzipation des individuellen Menschen sehr abhold ist und lieber auf „handfeste“ Maßnahmen setzt – Maßnahmen, mit denen der Mensch von obrigkeitlichen Systemen abhängig bleibt und die bei Ausrufung einer Pandemie und des nationalen Notstands wohl kaum jemand zu hinterfragen wagt, ohne sich sogleich dem Vorwurf auszusetzen, ein „Gefährder“ der Volksgesundheit zu sein.

Es sei hierbei nicht in Abrede gestellt, dass Maßnahmen zu Hygiene und einer Verlangsamung der Infektionsausbreitung tatsächlich sinnvoll und angemessen sind. Allerdings besteht nun die ebenfalls reale Gefahr, dass das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird und der von immer mehr Regierungen beschlossene „Lockdown“ nicht nur zu einer Abwärtsspirale und einem Kollaps der Wirtschaft führen wird (deren Stabilität von Ökonomen bisher bereits bei rückläufigen Wachstumsprognosen von nur wenigen Prozent- bzw. Zehntelprozent-Punkten als bedroht angesehen wurde – aktuell sprechen Ökonomen von einem zu erwartenden Einbruch des BIP im 2. Quartal dieses Jahres von 28%), sondern womöglich auch zu einer in Europa bislang nicht für möglich gehaltenen Außerkraftsetzung von Grund- und Freiheitsrechten und autoritären Verhältnissen. Wie der Journalist R. Rottenfußer in einem jüngsten Artikel auf Rubikon ausführt, sind die Bestrebungen zu lückenloser Überwachung und Abbau der Grundrechte mittlerweile unübersehbar:

„Hat die Panik ein gewisses Ausmaß erreicht, wird die Freiheit obsolet, Selbstbestimmung zum unverantwortlichen Risiko für die Volksgesundheit. Dann hat die Macht erreicht, was ihr ohnehin am liebsten ist: ein Volk, das von Angst getrieben seiner eigenen Entrechtung zustimmt.“

Ein Blick in eine in Dänemark vor wenigen Tagen beschlossene Gesetzesnovelle lässt erahnen, in welche Richtung die Reise nun geht, wenn wir nicht wachsam sind. Demnach hat sich die Regierung unter anderem folgende Befugnisse eingeräumt:  Enteignung von Privateigentum, Zwangstestungen, Zwangsbehandlungen und Zwangsimpfungen, die nötigenfalls durch exekutive Gewalt durchgeführt werden. Ein Gesetzesentwurf, wonach die Polizei die Möglichkeit hat, Räumlichkeiten ohne gerichtliche Anordnung zu betreten, wurde vorerst abgelehnt (Quelle: Stern).

Auch die Pharmaindustrie wittert wie bereits zu Zeiten der Schweinegrippe-Pandemie ihre Chance zu astronomischen Umsätzen mit Impfungen, die das Problem lösen sollen – wenngleich das für vormals kerngesunde Menschen mitunter nicht ohne Nebenwirkungen vonstatten geht. So wie etwa bei hunderten jungen Skandinaviern, die im Zuge der Schweinegrippe-Pandemie von 2010 aufgrund einer Impfung, die sie vor der Krankheit schützen sollte, stattdessen unheilbar krank wurden und nun unter Narkolepsie bzw. Schlafkrankheit leiden (Quelle: DiePresse;  vgl. Studie von Keil et al, 2011: „The invention of the swine-flu pandemic”). Zur Erinnerung an die Verknüpfung von Pharmaindustrie und Politik hier ein schon etwas älteres Statement des damaligen deutschen Gesundheitsministers Horst Seehofer (>>Youtube).

Auch die Gelegenheit zur Zentralisierung und Bündelung von Macht erscheint günstig wie noch nie. In einem jüngsten Artikel des Spiegel wird sogar eine bis vor Kurzem noch als Verschwörungstheorie bezeichnete Forderung offen ausgesprochen: „Krisen wie diese bräuchten eine Art Weltregierung.“

Wiedergewinnung des Atemraums

Doch kommen wir zurück auf das produktive Feld der Betrachtung, zur Resilienz und zum „personalen Faktor“ des Menschseins. Ob sich der Mensch dem Coronavirus resilient oder vulnerabel (verletzbar) gegenüberüberstellt, hängt nach Aussage von Heinz Grill im eingangs erwähnten Artikel wesentlich von seiner inneren Aktivität ab.

Zur Erkraftung des Immunsystems bedürfe es geradewegs jener Auseinandersetzung, die heute aus vermeintlicher Bequemlichkeit zumeist vermieden werde: Die Konfrontation mit den Lügen und Manipulationen unserer Zeit. Um diese Fremdeinflüsse aus dem eigenen Inneren zu eliminieren, muss man deren Wirkungsmechanismus verstehen. Dieser ist allerdings einigermaßen raffiniert:

„Die Einflüsterungen der Zeit mit ihren suggestiven Elementen und die Bindungen, die man in sich trägt, gehören in der Regel wie zwei Geschwister zusammen … die Vernunft ist durch die Angstsituation des Verlustes von Bindung vielfach bestimmt. Das Bindungspotential tritt in eine Art unausgesprochene, ungesehene Symbiose mit den Einflüsterungen der Interessenslage der Zeit.“

Diese unterbewusste Kondition – welche auch der Grund dafür ist, dass so viele Bürger Politikern folgen, deren unlautere Motive bereits für jedermann längst offenkundig sind (vgl. dazu oben W. Herles) – sorgt somit dafür, dass wir uns mit krankmachenden Einflüssen, die wir von unserem Innersten eigentlich nicht tolerieren und abwehren müssten, verbinden. Es besteht heute allerdings die große Aufforderung, alte Anlagen zurückzulassen, sich neue Gedanken und Sichtweisen zu erarbeiten und das Leben mit eigenständig formulierten Idealen neu zu formen. Indem man es nun vermeidet, im kollektiv-medialen Suggestivgeschehen mitzuschwimmen, Reservehaltungen und ängstliche Zwänge überwindet und die Auszeit, die uns nun durch Ausgangssperren auferlegt ist, dazu nützt um mit umso größerer Entschiedenheit neue Gedanken und persönliche Ziele zur Erkraftung zu führen (wem dazu die Ideen fehlen: z.B. einfach ein gutes, altes Buch aus dem Regal ziehen) und dabei gegenüber seinem Umfeld bewusst empathisch, wahrnehmend, beziehungsfreudig und interessiert bleibt, der kann seinen Immunstatus gegenüber herandrängenden Viren wesentlich stärken – und nicht nur seinen, auch den seiner Mitmenschen. Wer dies bewerkstellige, habe damit die besten Voraussetzungen für eine stabile Gesundheit und Psyche, auch in Zeiten einer kollektiven Krise:

„Das Immunsystem arbeitet in praktischer Hinsicht immer zur maximalen Wahrung der Integrität des Menschen. Diese Integrität des Menschen bedeutet, dass der Mensch keinesfalls von Fremdem bestimmt wird, sondern dass er sich von dem, was seiner Entwicklung angemessen ist, in das Leben hineinbringen lernt.
(…)
Die Angst in diesem Ausmaße, wie sie unbewusste, ergreifende Reaktionen freisetzt, umhüllt den Menschen wie eine vergiftete Atemluft. Die aufkommenden Reaktionen heißen ja nichts anderes, als dass der Bürger den Mut nicht aufbringt, zu seinem eigenen Potential und zu seiner Fähigkeit, dass er eine Sache objektiv denken, vorstellen und beurteilen kann, zu stehen. (…) Da heute die Wege bestehen, die Menschheit vor der Wirklichkeit abzulenken und sie sogar zu steuern, kann man eine individuelle Erkraftung des Einzelnen verhindern und neue Abhängigkeiten fördern. Der Virus aber ist tatsächlich wie symptomatisch, er übernimmt eine Art Steuerung bis hinein in die Erbstrukturen und der Mensch selbst ist diesem ausgeliefert.
(…)
Nun darf man nicht dem Fehler verfallen und sagen, dass Integrität eine Art Konservierung sei, bei der der Mensch zu alten und scheinbar sicheren Strukturen zurückkehrt. Zur Entwicklung bedarf es immer einer gesunden Anschauungsbildung und einem lebendigen Ablösen von subjektiven Eigenheiten. Er lernt, Urteile und Erkenntnisse zu entwickeln, die er nicht aus seinem Genetischen schöpfen kann, sondern die er in Kraft seiner Auseinandersetzung mit den verschiedenen Phänomenen der Wirklichkeit entwickelt. Er kann dann einen Erreger besser abwehren oder gegenüber diesem souverän bestehen. Wie bildet sich der Mensch seine Vorstellungen? Bildet er sie sich aus wirklicher Anschauung oder übernimmt er die Suggestionen, die ihm eingeflüstert werden und denkt, dass es seine eigenen Überlegungen seien? Zur Heilung einer Virusinfektion muss die Fähigkeit, die mit dem 30. Lebensjahr in die Entwicklung kommt, genützt werden. Der Einzelne lernt, die verschiedenen Verhältnisse eigenständig zu ordnen (…)  dann kommt das, was nicht nach innen gehört, nach außen und das, was gesunderweise von außen herein organisiert werden soll, nach innen und somit entwickelt man eine gesunde Integrität. Solange der Virus über den Körper reaktiv ist, fällt es dem Menschen schwer, eine freie Zukunftsvision zu entwickeln. Er braucht eine weit ausgedehnte Denk- und Vorstellungstätigkeit, die sich nicht aus den Ängsten und Emotionen des Leibes bildet, sondern aus einer freien Tätigkeit des Bewusstseins selbst.“

(Quelle: Heinz Grill – „Der Coronavirus: Die Auseinandersetzung mit den Ängsten und Suggestionen stärkt die Abwehrkraft“)

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(Text: Mario E. Nette, Fotos: Creative Commons CC BY 4.0 – no attribution)

„Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft“ (Prof. Christian Kreiß)

In einem jüngsten Interview spricht der Volkswirtschaftler und ehemalige Investment-Banker Prof. Dr. Christian Kreiß nicht nur über den drohenden Kollaps unseres Systems, sondern auch darüber, wie es sich anfühlt, wenn man realisiert, dass praktisch alle Grundannahmen der herrschenden Lehre falsch sind und man „ein Vierteljahrhundert seines Lebens verschwendet“ hat …. wie sich der Mensch in dieser Situation entscheiden muss, entweder vollkommen umzudenken oder den Weg ins Verderben zu gehen – und warum nicht wenige den letzteren Weg wählen.

Prof. Kreiß spricht damit eine Weggabelung an, vor der heute nicht nur Betriebs- und Volkswirte stehen, sondern im Prinzip jeder Mensch.

Im Sinne einer nicht bloß nutzenorientierten Denkungsweise, angeregt u.a. durch eine Begegnung mit dem Werk Rudolf Steiners, hat Prof. Kreiß sein neues Buch „Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft“ zum kostenfreien Download bereitgestellt:

>> www.menschengerechtewirtschaft.de

In diesem Buch wird nicht nur beschrieben, wie Wahrheit im heutigen System der Wissenschaft systematisch ausgeschaltet und wir in einem Zustand von „Trivialität und Leere“ gehalten werden, sondern auch, wie einfach wir diese Verhältnisse verändern könnten. Wir müssten dazu lediglich die derzeit vorherrschenden, „mephistophelischen“ Glaubenssätze in ihr Gegenteil umformulieren.

Eine menschengerechte und nachhaltige Zukunft wäre somit jederzeit möglich – sobald wir uns die kreative Schaffenskraft des menschlichen Geistes zunutze machen.

(Eine kurzweilige Zusammenfassung des „Mephisto-Prinzips“ bzw. seines neuen Buches gibt Prof. Kreiß auch in einem Vortrag auf Youtube.)  

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„Unsere schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten …“ – Über Stacheldraht im Kopf und die Besiegelung von 3600 kirchlichen Missbrauchsfällen an Minderjährigen

Untergang eines Monopols

Wer in der Kirche heute noch Geistlichkeit sucht, greift schon seit Längerem ins Leere. Dass man sich hierbei vom Etikett der Kirche nicht täuschen lassen dürfe, hat schon Joachim-Ernst Berendt zum Ausdruck gebracht. Seiner Ansicht nach sei es heute eher so, dass man „den Christus vor der Kirche retten“ müsse.

Immer mehr Menschen spüren, dass sie von der Kirche um einen wesentlichen Aspekt des Lebens betrogen werden und wenden sich von dieser Institution ab. Ein „annus horrabilis“ – ein furchtbares Jahr – sei das letzte Jahr gewesen, gab ein Kardinal der katholischen Kirche zu, als er auf die exponentiell steigende Anzahl an Kirchenaustritten angesprochen wurde. Gleichwohl wollen die Verwalter dieser Institution (siehe auch das nach über 20 Jahren des Verbots neuaufgelegte Buch „Herren und Knechte der Kirche“ von Prof. Mynarek) dem Verlust ihres bisherigen Glaubensmonopols nicht tatenlos zuzusehen und ergreifen entschiedene Gegenmaßnahmen.

Die hierbei angewandten Strategien, um die Emanzipation des individuell gewordenen Menschen zu stoppen, mögen mittelalterlich anmuten und in jeder Hinsicht gegen geltende Grundrechte verstoßen, sind aber dank der finanziellen Ressourcen und einer intensiven Verflechtung der Kirche mit medialen, staatlichen und justiziellen Einrichtungen insbesondere in Deutschland nicht minder wirkungsvoll. Da auch Politikern sowie etablierten Presse- und Rundfunkmedien zunehmend das Vertrauen der Bürger abhanden kommt, haben auch diese Institutionen bzw. die „Vierte Macht im Staate“ ein Interesse daran, dass etablierte Autoritäts- und Machtverhältnisse gewahrt bleiben und die Bürger nicht zu sehr zu ihrer Mündigkeit erwachen. In dieser unausgesprochenen, aber gleichwohl evidenten Intention treffen sich die Interessen von staatlichen, medialen und kirchlichen Institutionen – vgl. Erich Fromm, wonach die Kirche

„die Aufgabe hat, die psychische Selbständigkeit der Massen zu verhindern, sie intellektuell einzuschüchtern, sie in die gesellschaftlich notwendige infantile Gefügigkeit den Herrschenden gegenüber zu bringen“.

Unerträgliche Verfilzung und Show

Eine Verfilzung von Kirche, Medien und Justiz, wie sie insbesondere in Süddeutschland bzw. Bayern gegeben ist, sucht europaweit seinesgleichen. So haben sich in einer jüngsten Auskunft der bayerischen Generalstaatsanwaltschaften nach eineinhalb Jahren Ermittlungszeit nun auch die schlimmsten Befürchtungen erfüllt und wird in keinem einzigen der 3677 Fälle von sexuell missbrauchen Minderjährigen, welche die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) 2018 in einem Dossier aufarbeiten musste, Anklage erhoben. Fast alle Ermittlungen gegen straftatverdächtige Kirchenvertreter wurden mittlerweile eingestellt (Quelle: Focus, 19.01.2020), zumeist aufgrund formalrechtlicher Verjährung. „Das war alles nur Show – mehr nicht“, kommentierte der Kriminologe Christian Pfeiffer in einem dpa-Interview. Die Kirche habe eine transparente Aufarbeitung des Skandals von vornherein verhindert.

Ehrenwerte Herren auf Freigang (Es gilt die Unschuldsvermutung)

Obwohl es also längst an der Zeit wäre, dass eine Aufklärung und staatsanwaltliche Maßregelung der kriminellen und verfassungsfeindlichen Agitation der Kirche erfolgt, die weit über fortwährende Missbrauchsskandale hinausgeht und auch tief in grundrechtlich festgeschriebene Glaubens-, Meinungs- und Gewissensfreiheit der Bürger hineingreift (siehe H. Mynarek über „Die neue Inquisition“ >>Die Kirche und die systematische Zerstörung des Geistes), damit nicht nur gesellschaftspolitischen Stillstand, sondern sogar gefährliche Regression bewirkt, so findet Kirchenpolitik von staatlichen und medialen Institutionen weiterhin Duldung und Unterstützung.

Wer eine derartige Verfilzung von Staat, Medien und Kirche in heutiger aufgeklärter Zeit nicht für möglich hält, hat noch nie hinter die Kulissen dieser Einrichtungen geblickt. Einen solchen Einblick hinter die Kulissen gibt etwa der Kirchen-Insider Prof. Dr. Hubertus Mynarek in nachfolgendem Video-Interview. Mynarek weiß, wovon er spricht. Als ehemaliger Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und erster Theologie-Professor im deutschsprachigen Raum des 20. Jahrhunderts, der es wagte, aus der katholischen Kirche auszutreten, ist er selbst in die Mühlen des kirchlich-medialen-justiziellen Netzwerkes geraten, wie es speziell in Bayern aufgespannt ist.

Bericht aus dem Leviathan: Wo der Hammer hängt …

Das von NuoViso gefilmte Interview mit dem heute 91jährigen Ex-Dekan ist ein Zeitzeugnis der besonderen Art. In ihm erfährt man, dass die Kirche, die mit ihrem „Hexenhammer“ jahrhundertelang für Unterdrückung und Schrecken gesorgt hat, auch heute noch weiß, wo der Hammer hängt. Wenn es notwendig ist, wird dieser Hammer sogar bayerischen Ministerpräsidenten vors Auge gehalten. So wie dies ein Delegierter des Kardinals gegenüber Prof. Mynarek bekundet hat, als sich dieser einem von der Kirche angebotenen Bestechungsversuch verweigerte:

„Hier hat schon Franz-Josef Strauß gesessen. Der hat auch nicht an die Kirche geglaubt … – Aber an die Macht der Kirche hat er geglaubt!“

Angesichts eines derartigen Selbstverständnisses der Kirchenherren, das sich sogar auf höchste Politebenen erstreckt, braucht es dann auch nicht zu wundern, dass man ebenso dem kleinen Mann bzw. der kleinen Frau auf der Straße den rechten Weg weisen möchte. Denn wenn die Schafe einmal aus dem verstaubten Gatter ausgebrochen sind und frische Luft geatmet haben, dann werden sie womöglich nicht mehr zu ihren Schäfern zurückkehren. Es gilt daher, das Gatter abzusichern. Dabei wird der Stacheldraht allerdings nicht mehr im Äußeren gezogen, das würde der freiheitlich orientierte Bürger heute nicht akzeptieren. Wie der Kabarettist Volker Pispers feststellt, wird der Stacheldraht heute jedoch in unseren Köpfen gelegt – was nicht minder wirkungsvoll sein kann, solange wir den Sachverhalt nicht durchschauen (>>siehe „Katharerkriege 2.0″).

Das nachfolgende Video-Interview kann einem dazu die Augen öffnen. Der Publizist Fritz Erik Hoevels bezeichnet das im Interview behandelte, nach 28 Jahren neuaufgelegte Buch Mynareks als „Bericht aus dem Leviathan der genuinen und substanziellen Intoleranz“. Mynarek mahnt an, dass die Scheiterhaufen heute „noch nicht mehr“ brennen und wir bei Duldung und Fortführung des ungesehen, aber maßgeblich von der Kirche vergifteteten gesellschaftlichen Klimas der Intoleranz gegen Andersdenkende erneut in ein Desaster schlittern könnten.

[Warnung: Viele Seher haben berichtet, dass das Video ihr bisheriges Weltbild über eine trotz aller Vorkommnisse bislang doch als ehrwürdig erachtete Institution nachhaltig erschüttert hat und sie danach nie wieder ein Kirchengebäude betreten haben.]

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„Was keiner wagt …“ (Gedicht von Lothar Zenetti)

In einem jüngsten Artikel der nzz wird davor gewarnt, dass die 2020er Jahre eine „Zombie-Dekade“ werden könnten.

Um sich dieser drohenden Zombiefizierung in einem massenmedial geprägten Zeitalter zu entziehen, können uns die Worte von Lothar Zenetti ein helfender Ariadnefaden sein. In einem zeitlosen Gedicht fordert uns Zenetti dazu auf, herrschende Ansichten nicht gedankenlos zu übernehmen, sondern neue Wege zu gehen und sich mutig in einem individuellen Standpunkt zu gründen.

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen
Was keiner sagt, das sagt heraus
Was keiner denkt, das wagt zu denken
Was keiner anfängt, das führt aus.

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben
Wenn alle mittun, steht allein.

Wo alle loben, habt Bedenken
Wo alle spotten, spottet nicht
Wo alle geizen, wagt zu schenken
Wo alles dunkel ist, macht Licht.

(Text: Lothar Zenetti)

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