Heinz Grill

„Es zieht sich eine lange Reihe großer Denker und Lebensphilosophen von den Anfängen idealistischer Philosophie mit ihrem ersten Höhepunkt bei Plato bis hin zur Phänomenologie Edmund Husserls und Max Schelers in den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Als verbindendes Element könnte über dieser ganzen Reihe das Programm stehen, das Heinz Grill in seinem hier kurz zu charakterisierenden Buch aufgestellt hat: Der Übende sollt „das Wesenhafte hinter der Erscheinung, das Unsichtbare hinter dem Sichtbaren und das Werdende hinter dem Gewordenen erkennend wahrnehmen.“

Mit dem, was Heinz Grill mit diesem Buch leistet, reiht er sich ein in den imposanten Strang der Geistphilosophen, der Geschichte der Spiritualität. Dieser Strang fand bekanntlich durch das Aufkommen der Nazidiktatur ein jähes Ende – auch Rudolf Steiner, der in wichtigen Punkten seiner geistigen Schau dieser Richtung zuzuordnen ist, verabschiedete sich ja schon 1925 aus dem irdischen Leben. Heinz Grill aber nimmt diesen abgerissenen Faden wieder auf und führt die Leser und die ihm folgen Wollenden mit der Macht seiner Gedanken und Worte in weitere Höhenzüge geistiger Wirklichkeiten, ohne dabei die grandiosen spirituellen, philosophische und religiöse Kultur Indiens zu vernachlässigen. Heinz Grill hat das vorliegende Buch zwar schon 1994 geschrieben. Aber die Neuauflage beweist überzeugend, dass geistige Wahrheiten und Wirklichkeiten nicht dem Vergänglichkeitsgesetz der Zeit unterliegen, sondern ewig aktuell bleiben.“

Prof. Dr. theol. habil., Mag. phil. Hubertus Mynarek
(im Vorwort zum neu herausgegebenen Buch „Die 7 Lebensjahrsiebte …“)

Heinz Grill erlangte neben seiner Arbeit als Heilpraktiker auch als Bergsteiger, Buchautor und Vortragsredner in weiten Teilen Europas Bekanntheit. Er besitzt eine jahrzehntelange Erfahrung in der Therapie und Betreuung von Menschen mit auch schweren Erkrankungen. Sein Anliegen besteht hierbei nicht nur in der Genesung krankheitsbedingter Beschwerden, sondern in einem Heilwerden des Menschen durch eine Neuorientierung im Sinne seelisch-geistiger Entwicklungsmöglichkeiten.

Geboren 1960 in Wasserburg bei Soyen, war ihm von jungen Jahren an die Fähigkeit zu eigen, die verschiedensten Bereiche des Lebens hinsichtlich ihrer geistigen Aspekte zu erfassen. Neben seiner Arbeit als Heilpraktiker entwickelte Heinz Grill im Laufe der Jahre ein umfangreiches schriftstellerisches Werk und gibt als spiritueller Lehrer die Möglichkeit zu einem zeitgemäßen Geistschulungsweg, den er als „Neuen Yogawillen“ bezeichnet. In seinen Büchern und Vorträgen beleuchtet Heinz Grill die verschiedensten Lebensgebiete wie Ernährung, Gesundheit, Pädagogik, Kunst, Architektur, Wirtschaft, Naturbegegnung, Bergsteigen, Yoga und Persönlichkeitsentwicklung jeweils aus geistiger Sicht.

Obwohl sich die hierbei verwendete Begrifflichkeit an der Terminologie von Rudolf Steiners Anthroposophie orientiert und auf einem christlich-geistigen Weltverständnis basiert, handelt es sich bei den Ausführungen von Heinz Grill um Erkenntnisse, die in eigenständiger Schau errungen wurden und welche auch zeitaktuelle Themenfelder betreffen, die in der Anthroposophie noch nicht ausgeführt sind. Sein Anliegen ist es, Perspektiven zur schöpferisch-individuellen Erkraftung des Menschen zu eröffnen und somit einen Heilsansatz gegenüber den vielfältigen zeitbedingten Verhärtungs- und Entfremdungserscheinungen zu Umwelt, Mitmensch und dem eigenen Selbst zu bieten. Die Arbeit an der eigenen Entwicklung soll hierbei nicht Selbstzweck sein, sondern in eine Synthese mit dem Sozialleben führen.

Der von Heinz Grill eröffnete Schulungsweg beruht auf der Bildekraft von klarer Anschauung und Bewusstsein und hat insofern wenig mit klassischen mystischen oder typischen esoterischen Pfaden zu tun. Durch eine schrittweise Bewusstwerdung der tieferen Lebenszusammenhänge entwickelt das Individuum die Fähigkeit zum förderlichen Einsatz seiner drei Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens – nicht nur in Hinblick auf das unmittelbare Lebensumfeld, sondern auch im erweiterten, kulturschaffenden Sinne.

Man kann hierbei zur Erfahrung kommen, dass man mit jedem einzelnen Akt des Denkens, Fühlens und Wollens – wozu insbesondere auch das gesprochene Wort ins Bewusstsein gehoben wird – etwas auf die Waagschale legt, was auf vielschichtigen Ebenen weiterwirkt und auf Umwelt und Mitmensch entweder eine belastende oder eine befreiende Wirkung haben kann. Der Mensch kann auf diese Weise ein neues Selbstbewusstsein in einer Position der Verantwortlichkeit gewinnen, da er den Wirkungsradius der von ihm bewusst herangebildeten Gedanken, Empfindungen und auch seiner scheinbar alltäglichen Handlungen nicht mehr nur davon abhängig erlebt, ob er in der Gesellschaft eine höhere oder eine eher niedere Position bekleidet. Er wird den Gesellschaftsstatus als das äußere, materielle Leben betreffende Ebene respektieren, aber sein eigentliches Menschsein auf einer anderen, geistig-seelischen Ebene verwurzelt sehen. Insofern relativieren sich für einen Menschen, der sich mit Interesse in das Wissen integraler Spiritualität vertieft, auch viele gewohnte Ambitionen nach Macht, Erfolg und äußerem Ansehen, wie sie dem in konventionelle Bahnen eingebundenen Bürger in der Regel innewohnen.

Das zunehmende Freiwerden von gewohnten Abhängigkeiten und Institutionen mit Mut zum selbstbewussten Stand in einer individuell gegründeten Spiritualität, das sich im Zuge einer geistigen Entwicklung unweigerlich einstellt, ist auch der Grund, warum die Person von Heinz Grill gerade in den letzten Jahren seines medialen Bekanntwerdens von etablierten Institutionen wie der Kirche massiv angegriffen und zu diskreditieren versucht wird (>>siehe auch „Katharerkriege 2.0“). Während das derzeitige Kirchenoberhaupt, Papst Franziskus die Meinung vertritt, dass eine individuell gegründete Spiritualität mit einer persönlichen Beziehung zu Christus „gefährlich und schädlich“ sei (siehe Papst-Ansprache auf Youtube), so vertritt Heinz Grill geradewegs die gegenteilige Ansicht: Dass es für den Menschen der heutigen Zeit angemessen und sogar dringend geboten ist, sich aus Bevormundungen, Dogmen und der Abhängigkeit von Institutionen zu befreien und Spiritualität zu einer selbstverantwortlichen, individuellen Angelegenheit zu machen (siehe auch unten angeführtes Video-Interview).

Heinz Grill möchte hierbei keineswegs die christliche Lehre verwerfen, sondern sieht sein Werk geradewegs als Möglichkeit zur Vertiefung des christlich-geistigen Verständnisses, allerdings frei von allen Konfessionen und Zugehörigkeitsansprüchen. Insofern lehnt Heinz Grill auch das in der Spiritualität verbreitete Bild eines „Gurus“ oder einer wissenden Ordonanz ab, sondern sieht Lehrende und Lernende als hierarchiefrei zu einem Ideal der menschlichen Entwicklung Strebende an. In dieser Hinsicht mag der Einzelne mehr oder weniger fortgeschritten sein, ist aber hinsichtlich der weiteren Entwicklung lediglich seinem eigenen Gewissen und der Maßgabe seiner persönlichen Zielsetzungen verpflichtet, nicht jedoch einer äußeren Autorität mit Regelwerken und vorgegebenen Disziplinen wie diese etwa in Klöstern der westlichen Kirche oder in Ashrams der östlichen Spiritualität bestehen. Insofern wird der an einer geistigen Schulung interessierte zeitgenössische Mensch vollkommen in seine Selbstverantwortung gestellt. Umso willkürlicher – bei Kenntnis der vorgenannten Umstände sowie Platons Höhlengleichnis (>>LINK/Artikel in Arbeit) jedoch durchwegs nachvollziehbar – mutet es an, dass gerade Heinz Grill seitens der Kirche bzw. mit der Kirche verbundener Medien der Vorwurf von (gefährlicher) Gruppenbildung gemacht wird.

Wer Heinz Grill persönlich kennenlernt, erlebt einen authentischen, ungezwungenen und humorvollen Menschen, der gleichzeitig von tiefem Ernst beseelt und sich der Dramatik des aktuellen Zeitgeschehens bewusst ist – nach unserer Einschätzung ein typischer „Sonnenläufer“ unserer Zeit, der eine solche Bezeichnung aufgrund der ihm eigenen Bescheidenheit zwar vermutlich ablehnen wird, den man bei näherer Betrachtung seines Werkes jedoch ohne Weiteres in eine Reihe mit Impulsgebern der europäischen Geistesgeschichte wie Rudolf Steiner, Jakob Böhme und Giordano Bruno stellen kann und den man in seiner Kapazität und weitreichenden Bedeutung für das Kulturleben womöglich ebenso erst in späteren Zeiten erkennen wird.

Eine Auseinandersetzung mit dem schriftstellerischen Werk von Heinz Grill vermag intellektuelles Fachwissen durch eine neue Dimension des geistigen Verständnisses zu beleben und zu bereichern. Hierbei wird erfahrbar, dass es neben einer intellektuellen Art des Denkens, die tendenziell als abstrakt und kräftezehrend erlebt wird, auch eine „imaginative“, sonnenhafte Art des Denkens gibt, welche mit geistigen Wahrheitsgedanken (Platons „Urbildewelt“ bzw. Hegels „Weltengeist“) in Beziehung steht und neue Lebenskräfte erschafft. Mit dem Begriff „Imagination“ ist im vorliegenden Zusammenhang jedoch keineswegs eine subjektive Vorstellung gemeint, wie man sie gemeinhin in diversen Entspannungs- und esoterischen Praktiken aufzubauen versucht, sondern ganz im Gegenteil ein In-Beziehung -Treten zu vollkommen objektiven Gedanken bzw. eigenständig existierenden Urbildern, wie sie auf derjenigen Ebene gegeben sind, die von Platon als „Urbildewelt“ oder von Hegel, Schelling und Hermann Hesse als „Weltengeist“ bezeichnet wird. Wer sich auch nur wenige solcher sonnenhafter „Imaginationen“ erarbeitet, ist nicht nur weitgehend gefeit gegen zeitbedingte Tendenzen zu Depression und Entfremdung, sondern kann seinerseits aufbauend auf sein Lebensumfeld wirken.

Weitere Informationen zu Heinz Grill: www.heinz-grill.de   

Aus einem jüngsten Interview bei Nuo Viso / Neue Horizonte TV:

Zum Thema „Wie schaffen wir Frieden?“ siehe auch Podiumsgespräch mit Heinz Grill und Daniele Ganser:

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